Frauen-Notruf in Delhi vor dem Aus: Seit Dezember kein Gehalt mehr

Die Frauen-Notrufnummer in Delhi bekommt täglich bis zu 3.000 Anrufe, häufig mit Berichten von sexueller Gewalt. Doch nun könnte sie eingestellt werden.

Arbeiten auch ohne Bezahlung weiter: Angestellte bei der Frauen-Hotline in Delhi. Bild: ap

NEU DELHI dpa/taz | Eine Frauen-Notrufnummer, die in der indischen Hauptstadt Neu Delhi nach der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Studentin ins Leben gerufen wurde, steht vor der Schließung. Die Verträge der Angestellten seien im Dezember ausgelaufen, seitdem hätten die Mitarbeiterinnen kein Gehalt mehr bekommen, berichtete die Zeitung Times of India am Dienstag.

Grund sei das Ende der Amtszeit der alten Regierung im Stadtstaat Delhi und die Auflösung der neuen Regierung nur wenige Wochen nach der Wahl. Dabei seien die Verträge der Angestellten nicht erneuert worden. Insegsamt hat es bis Februar mehr als 700.000 Anrufe gegeben, bei 75.000 handelte es sich um Berihte über Verbrechen.

Die Leiterin der Anlaufstelle, Khadijah Faruqui, sagte dass die angestellten Frauen meistaus ärmeren Familien kommen und derzeit finanzielle Schwierigkeiten auf sich nehmen, um zur Arbeit zu kommen. „Es gibt Renterinnen, Studentinnen und Alleinerziehende im Team“, sagte eine der Angestellten. „Sie sind einem großen Druck aus der Familie ausgesetzt, den Job aufzugeben.“

Die Mitarbeiterinnen der Hotline nehmen laut dem Bericht jeden Tag 2.500 bis 3.000 Anrufe entgegen. 40 Prozent der Anruferinnen berichteten von sexueller Belästigung und Gewalt, andere etwa von Säureattacken und Entführungen. Unter der „181“ erhalten die Frauen in Not rund um die Uhr Beratung, aber auch Kontakte zur Polizei, Krankenhäusern, Frauenbeauftragten oder Hilfsorganisationen.

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