Fusiongerüchte bei Opel: Wenn die Ente mit dem Astra

Opel und PSA Peugeot Citroen leiden unter der Absatzkrise in Südeuropa. Nun wird über eine Fusion der angeschlagenen Autokonzerne spekuliert.

Opel und PSA Peugeot Citroen arbeiten schon in den Bereichen Einkauf, Logistik und Fahrzeugentwicklung zusammen. Bild: dpa

BERLIN taz | Der angeschlagene Autokonzern Opel kommt nicht zur Ruhe. Am Wochenende kursierten Gerüchte, die traditionsreiche Rüsselsheimer Autoschmiede könne mit PSA Peugeot Citroën fusioniert werden. Beide Konzerne leiden besonders unter der Absatzkrise in Süd- und Westeuropa. Weil wegen der Eurokrise dort immer mehr Menschen arbeitslos sind oder Angst um ihren Job haben, werden immer weniger Fahrzeuge verkauft.

Während andere deutsche Autokonzerne wie VW, Daimler und BMW europäische Absatzeinbußen mit Mehrverkäufen in Übersee kompensieren können, ist Opel, Tochter des US-amerikanischen Konzerns General Motors (GM), auf den Märkten in aller Welt unterrepräsentiert. Bei Opel laufen derzeit Verhandlungen zwischen den Arbeitnehmervertretern und der Geschäftsleitung über die Zukunft der vier deutschen Werke in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern.

Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug wies die Fusionsgerüchte in der Mainzer Allgemeinen Zeitung zurück. „Ein solcher Zusammenschluss macht auch überhaupt keinen Sinn für Opel.“ Die französische Internetzeitung La Tribune hatte berichtet, eine Fusion sei eine Option, die die beiden Konzerne derzeit prüften, um künftig auf dem krisengeschüttelten europäischen Automarkt bestehen zu können.

Die einflussreiche Familie Peugeot begegne diesem Plan bisher allerdings zurückhaltend, schrieb die Zeitung unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise. Beide Konzerne arbeiten allerdings schon in den Bereichen Einkauf, Logistik und Fahrzeugentwicklung zusammen.

Gemeinsame Fahrzeug- und Motorenentwicklung

Diese Zusammenarbeit könnte nach Informationen von US-Medien ausgebaut werden. Demnach kommen die Gespräche über eine gemeinsame Fahrzeug- und Motorenentwicklung bei Kleinwagen gut voran.

Die neue Allianz könnte beiden Unternehmen helfen, aus den roten Zahlen zu kommen. Opel hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 500 Millionen Euro eingefahren, PSA 800 Millionen. Wegen der Überkapazitäten im Konzern wird immer wieder die Schließung des Opel-Werks in Bochum diskutiert. Der Betriebsrat warnte jedoch, das wäre „für GM die teuerste Werksschließung aller Zeiten“.

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