Gallianos antisemitische Ausfälle: 6.000 Euro auf Bewährung

Der britische Modemacher John Galliano kommt nach seinen judenfeindlichen Ausfällen glimpflich davon: Er wurde zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro auf Bewährung verurteilt.

Zerknirscht - und noch mal glimpflich davon gekommen: John Galliano. Bild: dapd

PARIS afp/dpa | Ein Pariser Gericht verurteilte den britischen Modedesigner John Galliano am Donnerstag zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro auf Bewährung wegen seiner judenfeindlichen Ausfälle im vergangenen Winter. Ein Pariser Strafgericht sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass Galliano Besucher einer Bar mit Sätzen wie "Dreckiges Judengesicht" und "Beschissener asiatischer Mistkerl" beschimpfte.

Der Brite war bei der Urteilsverkündung in der französischen Hauptstadt nicht anwesend. Ihm hatten bis zu sechs Monate Haft und mehr als 20.000 Euro Strafe gedroht.

Bei der Gerichtsverhandlung im Juni hatte Galliano ausgesagt, sich an die Pöbeleien nicht erinnern zu können und auf schweren Alkohol- und Medikamentenmissbrauch verwiesen. Die Arbeit für das französische Luxuslabel Dior und die eigene Marke sei ihm über den Kopf gewachsen, sagte der Designer.

Das französische Traditionshaus Dior hatte Galliano vor einem halben Jahr gefeuert, als seine Pöbeleien bekannt geworden waren. Mehrere Besucher einer Brasserie hatten ihn angezeigt. An zwei Abenden soll Galliano sie wüst beschimpft haben. Ein anonym aufgenommenes Video hatte die Affäre weiter angeheizt. In ihm lallt Galliano die Worte: "I love Hitler" und beschimpft die Gäste. "Leute wie Sie sollten tot sein. Ihre Mütter, Vorfahren - sollten alle verdammt vergast sein." Ein unbekannter Gast stellt ihm daraufhin die Frage, woher er komme. "Aus Ihrem Arsch", lautet die Antwort Gallianos.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.