Geplanter Sturm auf die Area 51: Zeigt her eure Aliens

Auf Facebook haben sich über eine Million Menschen mobilisiert: Sie wollen gemeinsam die sagenumwobene US-Militärbasis Area 51 erkunden.

Der "Extraterrestrial Highway" (Außerirdische Schnellstraße) beim Ort Rachel im Bundesstaat Nevada.

Werden die Area-51-Stürmer*innen diesen Weg nehmen? Ein Highway in Nevada Foto: ap

Bisher sind es 1,5 Millionen Menschen, die die US-Militärbasis Area 51 im Bundesstaat Nevada stürmen wollen. So viele haben zumindest in der dazugehörigen Facebook-Veranstaltung zugesagt. Weitere 1,1 Millionen sind interessiert.

Der Sturm auf Area  51 soll am 20. September stattfinden. Der Name der Veranstaltung, also „Storm Area 51, They Can’t Stop All of Us“, verrät, dass die Veranstalter (zwei Meme-Seiten und eine Musikseite, die auf Aliens steht) durchaus mit Opfern rechnen. Dass es nicht alle schaffen werden. Doch die Zahl der Teilnehmer wächst kontinuierlich weiter. Ein gutes Zeichen.

Schon seit über mehr als einer Woche sammeln sich auf Facebook Menschen aus aller Welt, die Area 51 stürmen wollen. Hillary Clinton hatte im Präsidentschaftswahlkampf 2016 angekündigt, die Akten zu Area 51 freizugeben und damit das Geheimnis um die sagenumwobene Militärbasis zu lüften.

Vielleicht ihr bestes Wahlkampfversprechen. Denn alles, was über Area 51 bekannt ist, ist, dass die US-Luftwaffe in der streng bewachten Basis geheime und experimentelle Flugzeugtests durchführt. Die Existenz der Basis wurde von der CIA erst 2013 bestätigt. In der Zwischenzeit keimten zahlreiche Verschwörungstheorien auf.

US-Regierung will das Gebiet nicht stärker schützen

Sie alle haben mit Aliens zu tun. Vom abgestürzten UFO über gefangene Aliens bis hin zum diplomatischen Treffpunkt von US-Regierung und außerirdischen Gesandten.

Das Geheimnis wurde aber nicht gelüftet, denn Hillary Clinton wurde nicht Präsidentin. Vielleicht, weil an den Verschwörungstheorien etwas dran ist? Unwahrscheinlich. Das ist den Teilnehmern von „Storm Area 51“ egal. Sie wollen die Wahrheit herausfinden, notfalls gefangene Außerirdische befreien und die Alien-Technologien endlich mit der Menschheit teilen.

Die Existenz der Basis wurde von der CIA erst 2013 bestätigt

Doch die Veranstaltung ist offenbar nicht ganz ernst gemeint. Das zeigen neben den unzähligen Memes auch die Strategien, mit denen Area 51 gestürmt werden soll. So posten Teilnehmer Satellitenbilder der Basis in die Veranstaltung, auf denen sie in Paint markiert haben, wo die Naruto Runner ihren Sturmangriff starten sollen, oder wo die Energy-Drink-geputschten Kyles bereitstehen sollen.

Genauso wie die Kyles sind die Naruto Runner schon länger ein Meme. Die Veranstalter verkaufen inzwischen auch Merch.

Die gute Nachricht ist also: Den meisten Menschen dürfte klar sein, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass Area 51 irgendwas mit Außerirdischen zu tun hat. Das ist die langweilige Wahrheit. So rechnet auch die US-Regierung nicht damit, dass sie die Area am 20. September viel stärker schützen muss als sonst.

Dass es eine einzelne Facebook-Veranstaltung schafft, in kürzester Zeit Millionen von Menschen zu „mobilisieren“, ist dennoch bemerkenswert. Dadurch ist eine riesige, internationale Community entstanden, deren Mitglieder sich über ihren gemeinsamen Humor verstehen. Auf seine Art ist das ein Beweis für das Gute im Menschen und wie leicht sich Menschen über imaginäre Grenzen hinaus für ein gemeinsames Ziel einsetzen oder zumindest zusammenfinden können. Das gibt Hoffnung für den Zustand der Menschheit.

Also: Meme-Queens und Alien-Fans aller Länder, vereinigt euch!

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