Gericht zu IWF-Chefin Lagarde: Untersuchung wegen Amtsmissbrauch

Gegen die neue Chefin des IWF Christine Lagarde wird wegen Amtsmissbrauchs ermittelt. Es geht um eine Entschädigung von 285 Millionen Euro an den Geschäftsmann Bernard Tapie.

Untersuchung wegen Amtsmissbrauch: Die frühere Finanzministerin Christine Lagarde. Bild: reuters

PARIS rtr/dpa | Die französischen Behörden haben eine offizielle Untersuchung gegen die frühere Finanzministerin und heutige IWF-Chefin Christine Lagarde wegen Amtsmissbrauchs eingeleitet. Ein französisches Gericht gab am Donnerstag einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft statt.

Es geht um einen Entschädigungszahlung von 285 Millionen Euro plus Zinsen aus der Staatskasse an den schillernden Geschäftsmann Bernard Tapie. Lagarde hatte sie 2008 als französische Wirtschaftsministerin ermöglicht. Ein hochrangiger Staatsanwalt verdächtigt sie nun des Amtsmissbrauchs. Hintergrund der Zahlung war der Verkauf des deutschen Sportartikelherstellers Adidas durch Tapie Anfang der 1990er Jahre.

Dieser sah sich bei dem Geschäft von der damaligen Staatsbank Crédit Lyonnais geprellt und zog vor Gericht. Das jahrelange Verfahren endete 2008 mit einem Schiedsgerichtsurteil, das Tapie die Entschädigungssumme zugestand.

Lagarde hätte dieses Verfahren nicht zulassen dürfen, begründete der mittlerweile pensionierte Generalstaatsanwalt Jean-Louis Nadal die Anrufung des Gerichtshofs. Entgegen der Empfehlungen von Experten habe Lagarde keinen Einspruch gegen das Urteil eingelegt.

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