Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch zum Haus: Rücklagen schaffen Bewegungsspielraum

Mit dem Hausbau stärken wir die Basis, um die digitale Transformation unbeschadet zu überstehen.

Bild: Anja Weber

Niemand weiß, wie der Zeitungsmarkt in zehn Jahren genau aussehen wird. Aber klar ist: Die Finanzierung von Zeitungen durch Werbekunden ist ein Auslaufmodell. Alle fragen sich: Woher soll das Geld für guten Journalismus in Zukunft kommen: Von Stiftungen? Mäzenen? Durch Crowdfunding? Vom Staat?

Mit der Genossenschaft hat die taz ihre Antwort gefunden. Seit ihrer Gründung war es ein wesentliches Ziel, eine Eigenkapitalbasis aufzubauen, um die taz von Konjunkturen unabhängiger zu machen und sie für Investitionen in Zukunftsprojekte zu stärken. Mit dem Hausbau stärken wir nun mit rapider Geschwindigkeit diese Basis, um die lange Phase der digitalen Transformation unbeschadet zu überstehen.

Rücklagen geben Sicherheit und schaffen Bewegungsspielraum. Die taz hatte lange kein Geld übrig. Inzwischen ist es aber gelungen, das Eigenkapital der taz-Gruppe deutlich auszubauen: Zum 31. Dezember 2013 lag die Eigenkapitalquote bei 50 Prozent. Mit eigenen Häusern in der Rudi-Dutschke-Straße und bald in der Friedrichstraße bildet die taz sicheres, ertragreiches und ethisch vertretbar angelegtes Vermögen.

Die taz-Verlagsgenossenschaft kann aus ihrem vorhandenen Eigenkapital Mittel in Höhe von 3 Millionen Euro für den Erwerb des Grundstücks und erste Planungen bereitstellen. Darüber hinaus erhalten wir Fördermittel in Höhe von 3,359 Millionen als nicht rückzahlbare Investitionszulage. 7,5 Millionen Euro kommen über ein Hypothekendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung und 3 Prozent Anfangstilgung.

Wir gehen davon aus, dass unser Projekt so gut und spannend ist, dass es dazu führt, dass viele Menschen sich neu bei der taz Genossenschaft engagieren. Und wir setzen darauf, dass viele Mitglieder ihre Anteile aufstocken. Denn das neue Haus hat eine politische Rendite. Als Ergänzung haben wir allen taz‑GenossInnen eine Beteiligung als stiller Gesellschafter an der taz-Verlagsgenossenschaft mit festen Zinsen von 2 oder 2,5 Prozent angeboten. Sie haben uns mit Ihrem Engagement und Ihren Aufstockungen unterstützt, sodass unser Hausprojekt gelingen kann. Vielen Dank.

KARL-HEINZ RUCH, Geschäftsführer