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Angst vor den Folgen: Unser Gesprächspartner möchte lieber unerkannt bleiben Foto: Hannes von der Fecht

Gespräch mit einem Polizisten„Manchmal wird bewusst unsauber gearbeitet“

Kollegen sprechen sich ab, bevor sie vor Gericht aussagen. Auf der Wache herrschen Rassismus und Sexismus. Ein Polizist über seinen Alltag.

W enn man als Polizeizeuge vor Gericht aussagen muss, spricht man sich natürlich vorher mit den Kol­le­g*in­nen ab. Der normale Ablauf ist, dass man sich den Bericht nochmal ausdruckt, den man damals geschrieben hat. Wenn Kol­le­g:in­nen an der betreffenden Situation beteiligt waren, gibt man sich gegenseitig die Berichte zum Lesen und sieht zu, dass man sich in seinen Aussagen nicht widerspricht. Jedenfalls habe ich das bisher so erlebt. Ich bin seit fast 10 Jahren Polizist.

Die Entscheidung, zur Polizei zu gehen, war für mich eine pragmatische. Ich habe eine Ausbildung im Gesundheitsbereich angefangen, aber das hat mir überhaupt nicht gefallen. In Bezug auf den Polizeiberuf habe ich damals ehrlich gesagt als Erstes an Action, Teamwork und Sport gedacht und mich deshalb beworben. Das hat sich inzwischen geändert. Vor allem die Einsätze, in denen man Menschen helfen kann, geben mir ein Gefühl von Sinnhaftigkeit.

Grundsätzlich ist es eher nervig, als Zeuge vor Gericht erscheinen zu müssen – einfach vom Zeitaufwand her. Man kriegt zwar die Überstunden gutgeschrieben, aber wenn es um kleine Sachen wie Ladendiebstahl geht, ist es so sinnlos. Einmal musste ich gegen eine obdachlose Frau aussagen, die eine Dose Whiskey-Cola in einem Supermarkt geklaut hat. Der Ladendetektiv hatte sie bei ihrer Flucht festgehalten, sie hatte ihm daraufhin gegen den Arm geschlagen. Der Detektiv war ein großer, breiter Mann, sie war eine kleine Frau. Trotzdem zählte der Schlag als Körperverletzung und in Verbindung mit dem Diebstahl der Getränkedose stellte das Ganze strafrechtlich gesehen einen sogenannten räuberischen Diebstahl dar.

anonym

In diesem Protokoll kommt ein Polizist, der in einem norddeutschen Bundesland tätig ist, zu Wort. Aus Sorge vor beruflichen und persönlichen Nachteilen möchte er seine Identität nicht preisgeben. Der echte Name ist der Redaktion bekannt.

Das ist ein schwerwiegenderes Delikt. Da wird dann ein Richter bezahlt, eine Staatsanwältin, ein Protokollführer, möglicherweise eine Dolmetscherin und der Polizeizeuge – nur weil der Supermarktkonzern jetzt um 3,50 Euro ärmer ist. So was ärgert mich, weil es so dermaßen unverhältnismäßig ist. Die obdachlose Frau hat die ganze Zeit geweint.

Rechte Kultur ist verbreitet

Mittlerweile habe ich große Bauchschmerzen mit meinem Beruf. Eine rechte Kultur ist ziemlich verbreitet und wird teilweise von Führungskräften vorgelebt. Fast jeden Tag fallen unter den Kol­le­g*in­nen rassistische Ausdrücke. Zum Beispiel, wenn es um einen Ladendiebstahl geht, wird oft gesagt: „Das waren bestimmt Z***uner.“ Wenn es um Autodiebstahl geht, wird erst mal ein polnischer Tätertyp vermutet. Als neulich eine Schwarze Frau eine Anzeige erstatten wollte, meinte ein Kollege so laut, dass sie und alle anderen es hören konnten: „Jetzt ist Mother Africa dran.“

Niemand hat dem Kollegen gesagt, dass das nicht geht. Wir haben bekanntermaßen nicht die beste Feedbackkultur. Ich finde es nicht leicht, sich immer hundertprozentig korrekt auszudrücken, aber die Basics sollte man schon beachten.

Vielen fehlt da wahrscheinlich auch der Input – Po­li­zis­t*in­nen sind ein ziemlich homogenes Klientel. Fast niemand hat ein akademisches Elternhaus, genauso wenig gibt es reiche Familien, aber auch keine armen. Wir sind die – sich selbst so nennende – hart arbeitende Mittelschicht. Im Studium bekamen wir bereits mehr als 1.000 Euro netto, deshalb mieten alle direkt eine eigene Wohnung, niemand wohnt in WGs.

Außerdem hat man Schichtdienst, der soziale Kontakte außerhalb des eigenen Kollegiums erschwert. Das führt dazu, dass man viel in Polizeikreisen abhängt und wenig äußere Einflüsse hat. Offen schwule Kollegen gibt es kaum oder gar nicht. Queere Frauen gibt es bei meiner Arbeit anteilig hingegen mehr als in meinem privaten Freundeskreis.

Die Kultur auf der Wache sei überwiegend rechts, sagt unser Gesprächspartner Foto: Hannes von der Fecht

Der Frühdienst beginnt um 5.15 Uhr. Im Schnitt schlafen die Kollegen in der Nacht vor der Frühschicht 3 Stunden. Das muss man sich mal vorstellen – wir sind bewaffnet und fahren teilweise mit extrem hoher Geschwindigkeit durch die Straßen, nach nur 3 Stunden Schlaf!

Etwa ein Drittel meiner Kol­le­g*in­nen nimmt regelmäßig Schlaftabletten. An einem Kindergarten oder Altersheim musst du natürlich mit reduzierter Geschwindigkeit vorbeifahren, egal wie der Einsatzruf lautet. Aber vor allem, wenn Verstärkung wegen Gefährdung von Kollegen angefordert wird, wird natürlich gerast. Ist ja auch nachvollziehbar, aber eben auch saugefährlich. Ein Kollege hat mal eine Frau totgefahren.

Bei der Bereitschaftspolizei

Früher war ich bei der Bereitschaftspolizei. Das ist die Abteilung, die bei Demos, Risikofußballspielen, Razzien oder Bedrohungslagen im Einsatz ist. Da habe ich es aber nicht lange ausgehalten. Der Ton ist rau, die Hierarchie streng, die Abläufe fast militärisch. Die Führungskräfte sind oft Typen, die andere gern rundmachen. Es werden eher diejenigen mit dem dominanten Auftreten gefördert. Empathie gilt dort als Schwäche.

Unter anderem deshalb sind weniger Frauen hier als in anderen Abteilungen. Aber auch in anderen Abteilungen gehört ein gewisses Maß an Sexismus zum Grundkonsens. Wenn zum Beispiel zwei Frauen im Streifenwagen sitzen, wird das Fahrzeug auch mal „Schnittenschlitten“ genannt. Auch die Kolleginnen selbst sprechen so, mit Augenzwinkern.

Nach dem Spätdienst sitzt man in vielen Dienstgruppen oft noch zusammen auf ein Getränk. Die meisten trinken alkoholfrei, wenige trinken ein Bier, aber das war’s auch. Früher war das anders, da gab’s richtige Kneipen in den Dienststellen, aber heute läuft das ganz gesittet. Jedenfalls hatte es an einem Tag eine Schlägerei zwischen Jugendlichen gegeben. Ein älterer Kollege sagte: „Alle in einen Sack stecken und draufhauen!“. Dann sagte er noch was mit Gas, das möchte ich gar nicht wiederholen. Alle außer mir haben gelacht.

Im Nachhinein dachte ich mir, „ein rauer Ton ist das eine, aber so was geht nicht“. Ich habe mich dann an die Beschwerdestelle gewandt. Die Kollegen dort meinten, das sei schon ein heftiger Sachverhalt und wir könnten das Innenministerium informieren. Dabei war mir dann aber doch nicht wohl, es wäre ja auf mich zurück gefallen.

Sadismus auf der Wache

Hier und da treten sadistische Züge bei den Kol­le­g*in­nen zu Tage. Ein Beispiel: Wenn wir jemanden in die Zelle sperren, und der möchte auf Toilette gehen, muss er einen Knopf drücken, damit jemand von uns kommt und ihn zur Toilette begleitet. Das kann aber dauern. Je nach Arbeitslast und wie sympathisch oder unsympathisch die Person ist, kann es schneller gehen oder eben nicht. Es hängt auch davon ab, wie aggressiv und kräftig die Person ist, je nachdem brauchst du 2 oder mehr Kol­le­g*in­nen gleichen Geschlechts für die Begleitung. Und natürlich haben wir viele andere Sachen zu tun, müssen unsere Berichte schreiben und so.

Aber ich sag mal so: Es passiert nicht besonders häufig, dass wir Menschen einsperren, die uns in dem Moment total sympathisch vorkommen. Oft sind die ja auch alkoholisiert. Jedenfalls kommt es manchmal vor, dass länger keiner kommt oder der Mensch, einfach um uns zu nerven, unter der Zellentür durchpinkelt. Ich habe es schon zwei Mal erlebt, dass dann seine Kleidung vor die Zellentür in die Urinlache gelegt wird. Die Klamotten werden den Personen vorher abgenommen, wenn sie die Gefahr bergen, dass sich jemand damit stranguliert. Ich weiß von einigen Dienststellen, dass die Klamotten dann in den Urin gelegt werden. Da frage ich mich schon: Wo bleibt die Menschenwürde?

Wenn ich so was sehe, sage ich manchmal was, aber das ist total unüblich. Vor allem ältere Kollegen zu kritisieren, ist ein Tabu. Das ist echt noch so hierarchisch wie im letzten Jahrhundert! Ich glaube nicht, dass es in anderen Betrieben so „schlimm“ ist, das Verhalten älterer Kol­le­g*in­nen zu hinterfragen.

Ich überlege schon, mich woanders zu bewerben und den Job zu wechseln. Natürlich ist der Beamtenstatus sehr angenehm und gibt einem viel Sicherheit, auch perspektivisch im Alter. Aber der Schichtdienst macht einen echt fertig, man sieht förmlich, wie die Kol­le­g*in­nen schneller altern. Auch das Stresslevel ist extrem hoch, einfach weil die Arbeitsbelastung hoch ist. Wenn zum Beispiel ein Autofahrer dem anderen den Spiegel abfährt, verursacht das eine Stunde Dokumentationsarbeit für mich.

Deshalb versucht man manchmal, Leuten eine Anzeige „abzuquatschen“, also sie davon zu überzeugen, doch keine Anzeige zu stellen, um die eigenen Ressourcen zu schonen. „Arsch an die Wand“-Mentalität heißt das bei uns, auch so ein homophober Ausdruck.

Abgeschwatzte Anzeigen

Besonders im Drogen- oder Obdachlosenmilieu passiert es oft, dass Kol­le­g*in­nen den Betroffenen Anzeigen wegen Diebstahl oder Körperverletzung abschwatzen oder sich weigern, den Vorfall aufzunehmen. Nach dem Motto „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“. Man weiß eben, dass Menschen aus diesem Milieu keine großen Möglichkeiten haben, sich zu beschweren. Vielleicht tut man denjenigen eh keinen großen Gefallen damit, die Anzeige aufzunehmen. Oft kommt eine Geldstrafe dabei raus, die die andere Person ohnehin nicht bezahlen kann und dann vielleicht sogar als Ersatzfreiheitsstrafe in den Knast muss.

Obwohl alle so viel Stress haben mit den Früh- und Nachtschichten, der Dokumentation, dem Workload insgesamt, sprechen wir kaum über den Stress. Weil wir natürlich alle so hart sind, also vorgeblich. „Stress hat nur, wer leistungsschwach ist“, ist ein geflügelter Ausdruck. Man müsse sich nur zusammenreißen. Wenn Mütter oder Väter länger als üblich Elternzeit machen und danach in Teilzeit gehen, aber auch wenn jüngere, kinderlose Kol­le­g*in­nen Stunden reduzieren wollen, wird dies nicht gern gesehen. Da muss man sich abschätzige Kommentare anhören, auch von Vorgesetzten.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Wenn Teilzeit schon ein schwieriges Thema ist, stellen Sie sich mal vor wie unmöglich es ist, eine Psychotherapie zu machen! Das ist ein völliges Tabu, auch wegen der Verbeamtung. Die bekommt man ja nicht, wenn man in therapeutischer Behandlung war oder ist, also je nach Diagnose wird es zumindest schwierig. In dem Job mit einer unbehandelten psychischen Erkrankung unterwegs zu sein, ist natürlich in Wirklichkeit viel schlimmer.

Und natürlich wird auch manchmal unsauber gearbeitet. Stress, Schichtdienst, dysfunktionale Arbeitsgruppen und eine unfassbare Bürokratielast führen dazu, dass regelmäßig Fehler passieren. Stellenweise arbeiten wir auch bewusst unsauber, insbesondere bei kleineren Sachverhalten. Einfach um effizienter zu sein und halbwegs mit unseren Aufgaben fertig zu werden.

Das bedeutet auch: Wenn in einer Sache nicht richtig ermittelt wurde, heißt das nicht zwangsläufig, dass wir etwas vertuschen wollen oder uns gegenseitig decken oder Beweise vernichten. Es kann auch gut sein, dass mal wieder schlecht gearbeitet wurde. In einem Fall wie dem Tod von Oury Jalloh halte ich das allerdings für ausgeschlossen. Da kommen einfach zu viele Umstände zusammen – das Feuerzeug, die Knochenbrüche, die feuerfest Ma­tratze, die Hinweise auf Brandbeschleuniger. Ich denke schon, dass das ein Mord war. Der Fall kam sogar recht umfangreich im Studium vor, und selbst da wurde uns vermittelt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Beamten unverhältnismäßige Gewalt ausgeübt haben und die Gegebenheiten insgesamt schon sehr merkwürdig sind.

Die meisten Menschen, die in Gewahrsam oder im Polizeikontakt sterben, sind Menschen in psychischen Ausnahmesituationen. Wenn so etwas passiert, und es auch medial ein großes Thema ist wie bei Lorenz in Oldenburg oder Mouhamed Dramé in Dortmund, sprechen wir da schon drüber. Aber halt meistens zu zweit im Streifenwagen. Richtig systematisch aufgearbeitet wird so etwas nicht.

In meiner Ausbildung wurde uns noch beigebracht, wenn jemand ein Messer hat, sofort laut und befehlsartig „Messer weg!“ zu schreien und die eigene Waffe zu ziehen. Das ist natürlich bei Menschen in psychischen Ausnahmesituationen nicht so schlau. Es gibt durchaus Fortbildungen zum Thema „Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen“. Aber die sind freiwillig. Es gibt ein sehr umfassendes Fortbildungsangebot, aber verpflichtend ist nur der jährliche Schießtest und der Sportnachweis.

Ja, wir tragen Schusswaffen, aber unsere stärkste Waffe sollte eigentlich die Kommunikation sein

Weil die Arbeitsbelastung so hoch ist, ist es nicht besonders gut angesehen, wenn man öfters Fortbildungen macht, da muss man sich hinterher noch rechtfertigen. Viele machen dann auch eher was Entspanntes wie ein Sportangebot. „Rückenfit“ oder „Bewegte Pause“ ist sehr beliebt. Erste Hilfe auch, das ist ja auch sinnvoll.

Warum nicht auf die Beine schießen?

Ich glaube, wenn jemand von der Polizei erschossen wurde, fragt sich die Öffentlichkeit, warum wir nicht auf die Beine schießen. Vor meiner Ausbildung habe ich mich das auch immer gefragt. Es ist aber leider so, dass man in der Realität ein solch kleines Ziel wirklich schwer treffen kann. Also die Spezialeinheiten vielleicht schon, die üben das jede Woche. Aber wir normalen Schutz- und Strei­fen­po­li­zis­t*in­nen üben das einmal im Jahr!

Beim Training wird uns explizit gesagt: „Schießt auf den Oberkörper, da könnt ihr leichter treffen.“ Da geht es einfach um Selbstschutz. In einer Gefahrensituation hast du Adrenalin ohne Ende, und dein Gegenüber auch, das kommt erschwerend hinzu. Trotzdem verstehe ich nicht, warum Kommunikationstraining nicht auch zu den verpflichtenden Fortbildungen gehört. Ja, wir tragen Schusswaffen, aber unsere stärkste Waffe sollte eigentlich die Kommunikation sein.

Was es bräuchte, um die Institution Polizei gerechter, demokratiefähiger und vertretbarer zu machen? Bis zu einem gewissen Punkt wird sie immer problematisch bleiben, insbesondere solange wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben. Trotzdem könnte man natürlich einiges reformieren, zum Beispiel den Schichtdienst entzerren, die Arbeitsbelastung reduzieren. Das würde schon helfen, denn wenn dir jemand dumm kommt und du hast nur 2 oder 3 Stunden geschlafen, reagierst du natürlich ganz anders, als wenn du einigermaßen frisch bist. Außerdem gibt es in vielen Dienstgruppen echt große interne Konflikte, die dann aber immer „im eigenen Saft“ geklärt werden sollen.

Wichtig wäre es, regelmäßig eine professionelle Supervision für die Dienstgruppen zu gewährleisten. Das würde dazu führen, dass Fehler thematisiert und aufgearbeitet werden können, und nicht immer alles intern geklärt werden muss. Sonst kreist man immer nur um das eigene, festgefahrene System.

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47 Kommentare

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  • Also reden wir von einer Institution in der Sexismus, Rassismus, trans- & homophobes Gedanken- & Sprachgut zum Alltag gehören, indem man Bürger*Innen entsprechend klassifiziert & vorverurteilt. Ein Behörde in der auf Korpsgeist eingeschworen wird, „Nestbeschmutzer“ die sich gegen toxische Strukturen zu wehren versuchen, gemobbt werden & es selbstverständlich ist „unsauber zu arbeiten“. Sprich Aussagen zu fälschen um die Kolleg*Innen/Dienststelle ins korrekte Licht zu rücken. Wichtige notwendige Fortbildungen werden verweigert, eigene psychische Krankheiten verheimlicht, damit der Beamtenstatus nicht gefährdet wird. Ein Dienst, der verpflichtet eine Waffe zu tragen, mit der Polizisten im Zweifelsfall nicht korrekt umgehen können, weil nur einmal jährlich das Schießen geübt wird & man Bürger*In dann lieber tötet, als danebenzuschießen. Diesen Rambos gibt man noch Teaser in die Hand & lässt sie fahrlässig auf Menschen los, die vielleicht selbst in psychischen Ausnahmesituationen sind, an körperlichen Beeinträchtigungen leiden, also Herzinfarkte oder Knochenbrüche davon tragen & ggfs nach einem Polizeieinsatz sterben können. Na wenn frau sich da nicht gleich viel sicherer fühlt 😖

  • *Es gibt durchaus Fortbildungen zum Thema „Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen“. Aber die sind freiwillig.*

    'Freiwillig' - Ja, das macht natürlich Sinn. Die Schusswaffe zu ziehen ist ja auch viel einfacher, denn das sieht man ja immer bei der US-Polizei, wie gut man mit einer Schusswaffe - ohne viel zu reden - "für Ruhe sorgen" kann.

    *Aber der Schichtdienst macht einen echt fertig, ...*

    Das ist natürlich besonders schlau, dass man bewaffnete Polizisten - die ohnehin schon im Dauerstress sind - mit einem Schichtdienst auch noch massive Schlafstörungen "verpasst". Störungen des natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus (innere Uhr) können zu Schlafproblemen und Erschöpfung führen, was Kurzschlusshandlungen verursachen kann.

    *Einmal musste ich gegen eine obdachlose Frau aussagen, die eine Dose Whiskey-Cola in einem Supermarkt geklaut hat.*

    Es lebe der Kapitalismus, wo eine obdachlose Frau - die sich mit einer geklauten Dose Whiskey-Cola, für eine gewisse Zeit "betäuben" wollte, um ihr erbärmliches Leben zu ertragen - vor Gericht gezerrt wird, während die Reichen in ihrer Villa Cognac für 300€ die Flasche trinken und immer noch keine Vermögenssteuer zahlen müssen.

  • Was ist das Allerschlimmste an den Aussagen in diesem Beitrag?

    Dass ich von keiner überrascht war. Es kam mir alles von Anfang bis Ende vertraut vor - genau dieses Bild zeichnet sich von der Polizei seit Jahren von selbst.

    Wer kann hier sagen, dass ihn dieser Artikel empört hat? - Es ist nur eine Bestätigung von längst Bekanntem.

    Und das ist eben das wirklich Schlimme!

  • Man merkt, dass der Interviewte bei der Polizei arbeitet, jedoch ist das, was er beschreibt nicht flächendeckend der Fall.

    Ich arbeite seit 10 Jahren bei der Polizei, darunter auch Bereitschaftspolizei, Abschnitt und andere Dienststellen, und ja, die Arbeitsbelastung ist hoch. Was er aber für Defizite nennt, Rassismus, Sexismus, Sadismus etc. ist mir nicht in der Form untergekommen, dass diese Probleme nicht angesprochen wurden, wenn sie auftraten.



    Derzeit haben ca. 1/3 meiner Kollegen Migrationshintergrund, ein Großteil aus Türkei oder arabischen Raum. Rassistische Äußerungen gegen Bürger, die nicht anwesend waren, führten schon zu Strafanzeigen durch Kollegen, Disziplinarermittlungen und Versetzungen, alles auf einmal. Das kommt aber durchaus selten vor. Auch bei sexistischen Äußerungen bei der Bereitschaftspolizei, die wirklich etwas gröber sind im Umgang miteinander, hat es Konsequenzen gegeben.

    Ich möchte nur darauf hinweisen, dass dieser Artikel nur die Erfahrung und Perspektive eines Polizeibeamten widerspiegelt. Es gibt Probleme in den angesprochenen Feldern, aber nicht überall, so wie es dargestellt wird. Polizisten sind Menschen mit Fehlern, wie alle anderen.

    • @Garrakus:

      Klingt für mich als wären Sie in einer Großstadt oder zumindest NRW oder Hessen?

      Ich habe vor einigen Jahren (von ca, 1998 - 2010) ziemlich viele Erfahrungen mit verschiedenen Polizeien gesammelt. Alle in Bayern, viele davon waren normal, aber auch eineige unterirdisch. Ich kann das was im Artikel steht, nur voll unterschreiben.



      Und mit den "Spezialkräften" sammle ich teils heute noch Erfahrungen - nicht nur in Bayern - und auch hier kann ich das Geschriebene unterschreiben. Sobald die loslegen unterscheiden die überhaupt nicht mehr zwischen Unbeteiligten und Beteiligten.

      Und hierzu:



      "Polizisten sind Menschen mit Fehlern, wie alle anderen."



      Richtig, aber gerade in einem Beruf mit erweiterten Machtbefugnissen wie Polizist müssen solche Fehler aufs Minimalste reduziert werden. Und gezielte Willkür, Schikanen, rechtswidrige Gewalt, Drohungen etc sind keine Fehler. Das ist Vorsatz. Und ja, so etwas habe ich erlebt - nicht nur in Einzelfällen.



      Sie als Polizist wissen gar nicht wie es sich anfühlt, wenn jemand seine Macht an einem auslässt und einem das auch noch ins Gesicht sagt.

    • @Garrakus:

      Dann erklären Sie mir doch mal, wie es kommt, dass hier im Haus Polizisten Sturm klingeln und auf meine Frage, "was das soll" geantwortet wird: Sie seien von Nachbarn angerufen worden, weil "Zigeuner um die Häuser streichen würden". Ist das kein rassistischer Begriff?



      Aber vermutlich war das auch wieder nur so ein Einzelfall!

    • @Garrakus:

      Ich könnte mir vorstellen, dass es regional große Unterschiede gibt. Vor allem was die Zusammensetzung der PolizistInnenschaft betrifft. Das hat natürlich auch direkte Auswirkungen auf das, was gesagt wird und das Verhalten.

      Und dann sind es am Ende auch immer die Führungskräfte, die entscheiden, welches Verhalten totgeschwiegen und damit gedeckt wird oder eben konsequent durchgreifen.

      • @Ringsle:

        Regionale Unterschiede ?



        Chatgruppen sind meistens



        überregionale Verbindungen !



        Nachrichten vom 05.09.2025 aus der Tagesschau www.tagesschau.de



        " Rassistische Chatgruppe von Polizisten - Äußerungen sind verjährt. " Hier sollte noch etwas die Geschwindigkeit bei den Ermittlungen verbessert werden.



        Straftrechlichen Konsequenzen verjähren sonst.

  • Ich persönlich glaube hier jedes Wort korrekt eingeordnet. Der Polizeiberuf ist definitiv Raubbau am Körper, und, wie in anderen Brachen (leider) auch, ist der Bedarf größer, als es - auch im Kopf - geeignete Menschen gibt. Hinzu kommen, denn diese ließen sich streng vermeiden, Fehler der Politik, u.a. Beförderungsstau und "Lieblingsbesetzungen" (eine von persönlichen Beziehungen abhängige Bewerber:innenauswahl und dienstliche Beurteilung). Falsch aufgestellt ist ebenfalls aus meiner Sicht die Personalverwaltung der Polizei, hier Dienstrecht/Besoldung/Prozessführung, d.h. Prozesse um Beurteilungsverfahren und Besoldungsrecht werden auch seitens der Behörde überflüssige Prozesse geführt. Wichtig ist in diesem Beitrag auch die Botschaft, dass die "Polizei", gerade wenn sie schlechte Seiten zeigt, ist nicht allein aus den "Vollzugsbeamten" besteht, sondern ebenfalls zB aus der Hochschule und weiteren Strukturen, ich rechne hier grundsätzlich auch die Staatsanwaltschaft dazu, die Anstrengungen unternehmen, damit das demokratische (Teil-)System "Polizei" zum Wohle aller Menschen funktioniert.

  • Das heißt dann aber auch, das sich *Polizisten und Polizistinnen am Ende nur sich selbst respektieren und alle anderen Menschen um sich rum als was betrachten? Abschaum? Wertlos?

    Wie traurig!

    *die meisten

    • @TaAl:

      Traurig ist so eine Behauptung. Bei allen Problemen, die da geschildert werden gibt keine Stelle des Artikels diese Schlussfolgerung her. Das muss man schon wirklich heraus lesen bzw. faktenfrei unterstellen wollen.

  • Ich verstehe das mit dem wenigen Schlaf nicht. Wenn der Dienst um 05:15 anfängt und die Beamten um ca. 04:15 aufstehen müssen, wieso gehen die erst um 01:15/02:15 schlafen? Im Artikel kommt es so rüber, als wäre das allgemein üblich.

    • @SGouldo:

      Es gibt zwei Möglichkeiten:



      Entweder die kommen aus dem Spätdienst und haben am nächsten Tag Frühdienst. Das wäre dann eine schlechte Planung seitens des Revierleiters.



      Oder aber die gönnen sich noch mal irgendetwas "Schönes", weil der nächste Tag wieder zu ein Horrortag sein wird. Letzteres habe ich manchmal gemacht. Hat so etwas von einer "selfe-fulfilling prophecy", weil der nächste Tag, übermüdet wie man dann ist, wirklich nur Horror sein kann.

    • @SGouldo:

      Ach. Liest sich doch einfach gut skandalös. Kenne das ja selber. Schichtdienst wie zig andere Berufsgruppen. Einfach mal früher schlafen gehen. Wäre aber zu einfach und unspannend für so einen anonymen Bericht in der TAZ.

  • Interessant ist, dass es regelrechte Polizeifamilien gibt, mehrere Generationen hintereinander oder mit vielen Paaren, bei denen beide diesen Beruf ausüben.



    Das wäre soziologisch bestimmt ein interessantes Thema.



    Mein Vorschlag seit Jahren: Die Quartiers-PolizistInnen (UK)



    Meine Empfehlung seit Jahren: Die Deeskalationstreppe als Einsatzteam üben, die in NRW professionell entwickelt wurde.



    Kommunikation ist dort das Kernthema im Umgang mit Bewaffneten und stark erregten psychisch Auffälligen, auch in Partnerschaftskonflikten und bei häuslicher Gewalt. Oft sind die Frauen in den Teams die Schlüsselfiguren für einen friedlichen Ausgang.



    Dann kann u.a. der Düsseldorfer Innenminister Herbert Reul auch besser überzeugen mit den Ankündigungen, dass sich jetzt etwas ändert.



    Die Unabhängigkeit von Untersuchungen nach Todesfällen durch Polizeiwaffen-Einsatz oder im Polizeigewahrsam ist ein Gebot der Neutralität und Gerechtigkeit in einer differenzierten Gesellschaft mit dem Anspruch Gerechtigkeit und Transparenz.



    Eine Übertragung der Aufgaben an das LKA wäre eine denkbare Änderung für Ermittlungen bei derartigen Todesfällen, aber auch anderen Vorwürfen beispielsweise mit Misshandlungen etc.

    • @Martin Rees:

      Berufsfamilien gibt es in jedem Zweig. Von Pflege bis was weiß ich. Ist erstmal nichts unnormales würde ich sagen.

      • @nurmalsonebenbei:

        Ganz und gar nicht unnormal, bei Berufen mit Schichtdienst und Stress sogar, wie im Gesundheitswesen mit Patientenkontakt, sehr gut nachzuvollziehen: So generell abschreckend mit permanent negativen Erlebnissen kann es dann aber wiederum auch nicht sein.



        Es mag aber gravierende regionale Unterschiede geben:



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  • Ich war über 43 Jahre dabei, davon über 30 Jahre im Schichtdienst. Sehr viel Stress gab es vor allem auch innerdienstlich, Mobbing (vielfach auch durch Vorgesetzte abgestoßen oder toleriert). Manche Dioenstgruppen verselbstständigen sich einfach. Ein schwieriges soziales Umfeld, keine Hilfe bei belastenden Einsätzen usw.. Da kristallisieren sich manchmal schon sehr grenzwertige Verhaltensweisen heraus .



    Dagegen zu sein bzw. auch mal falsches Verhalten zu melden, der Schuss geht oft nach hinten los und führt zu einem Spießroutenlauf. Da muss man schon ein sehr dickes Fell haben, dass durchzustehen, denn diesen Makel des "Nestbeschmutzers" nimmt man überall hin mit.



    Grundsätzlich finde ich es aber schwierig Einsätze zu beurteilen, bei denen man nicht selbst dabei war. Ich habe zu so was auch eine Meinung (und auch Fragen), aber ich würde da sehr vorsichtig sein, dies öffentlich zu sagen bzw zu kritisieren .



    Die Leute vor Ort müssen öfter mal aus dem Umfeld herausgenommen werden, alt. mal in den Innendienst umgesetzt werden, damit sie aus dieser Tretmühle rauskommen (ist aber schwierig wie ich selbst erfahren habe, wer einmal einen Posten hat, der gibt den nicht gern wieder ab).

    • @Andreas Braun:

      Was fehlt in ihrer Auflistung ist "kurzen Prozeß machen", wenn zB. eine überlegenden Polizeimacht einem Typen mit Messer gegenüber steht. Haben die denn keine Schutzschilder mehr oder ist die Schicht gleich zu Ende oder einfach den entschlossenen Helden spielen der keine Angst hat sein "Schießeisen" zu benutzen.

    • @Andreas Braun:

      Es tut mir sehr leid, wenn Sie bzw dass Sie schlechte Erfahrungen machen mussten, auch mit Vorgesetzten.

    • @Andreas Braun:

      Ich hatte eigentlich gedacht, das sich das mit der Supervision mittlerweile gebessert hat.



      Stecke aber nicht drin.

  • Aber "Vor"Urteile gegen bestimmte Gruppen oder auch Menschen aus bestimmten Regionen sind ja nicht nur oder immer und prinzipiell falsch. Gerade die taz zeigt doch in unzähligen Artikeln, dass "Urteile" gegen etwa Polizisten, aber auch viele andere Gruppen oder Menschen aus bestimmten Regionen wichtig sind, um systematisches Fehlverhalten und Diskriminierungen aufzudecken. Natürlich sind dann nicht alle Menschen aus diesen Gruppen schlecht, das versteht sich ja von selber. Aber doch soviele, dass man dringend immer wieder darüber reden und dafür sensibilisieren muss.

    Es muss halt nur um die richtigen Gruppen gehen, nicht um die falschen - klar.

    • @Markus Michaelis:

      Sorry, aber das ist ein klassisches Nicht-Argument und geht zudem ein wenig am Thema vorbei.



      Ich habe einige schlechte Erfahrungen mit Polizisten gemacht (teils richtig üble Erfahrungen). Warum wollen Sie nicht darüber reden und sensibilisieren?

      Oder aus Sicht eines Polizisten: Ich habe einige schlechte Erfahrungen mit Gruppe X gemacht, also darf ich alle aus dieser Gruppe wie Sch... behandeln?

      Und was sollen die richtigen und was die falschen Gruppen sein? Genau diese Denke ist der Türöffner für Willkür, rechtswidrige Polizeigewalt und noch Schlimmeres. Da kommt dann "ach, war ja bloß einer aus Gruppe X, der wird schon irgendwas gemacht haben!" Genau diese Denke herrscht in der Mehrheit der Gesellschaft vor und hat seit Jahrzehnten nichts verbessert!

  • Die Intention hinter diesem Protokoll erschließt sich mir nicht so recht. Das Schichtdienst nicht gut für die Gesundheit und die Arbeitsmoral ist, stellt ebenso wenig eine Neuigkeit dar, wie die Tatsache das streng hierarchische Strukturen auch immer einen großen Spielraum für Diskriminierung bieten. Das ist bei der Polizei zweifellos der Fall, findet man aber auch bei der Feuerwehr oder in Krankenhäusern. Liegt halt im System begründet und ist kein deutscher Sonderfall. Polizei und Justiz sind zudem in fast jedem Land konservativ ausgerichtet. Und das Erfahrungen im Berufsalltag sich auf das persönliche Weltbild auswirken, ist auch natürlich und in jedem Beruf in unterschiedlicher Ausprägung anzutreffen. Ich denke Deutschland fährt insgesamt ganz gut mit seiner Polizei und um der Klischeekiste vorzubeugen, es gibt ausreichend Studien in Deutschland die aufzeigen, das rechtes Gedankengut bei der Polizei nicht ausgeprägter ist, als im Bundesdurchschnitt. Wie in der Gesamtbevölkerung verorten sich 25% der Polizisten rechts der Mitte bis rechtsaussen und 0,8% vertreten ein geschlossen rechtsextremes Weltbild.

    • @Sam Spade:

      Lesen Sie sich nochmal die Kommentare zum Pulli-Gate durch. Ungefähr alles, was hier protokolliert wird, wird da entweder offen geleugnet oder als irrelevanter Einzelfall hingestellt.



      So bekannt scheint das alles nicht zu sein.

    • @Sam Spade:

      Sach mal so - Aufgewachsen mit Polizisten “Hein Zackigs & Strukturen ehemaliger PolBtl.



      de.wikipedia.org/wiki/Polizeibataillon



      www.lexikon-der-we...one/Gliederung.htm



      de.wikipedia.org/w...izei-Bataillon_320



      www.gelsenzentrum.de/die_taeter.htm



      d-nb.info/974118737/04



      usw usf



      &



      Gut über 10 Jjahre als Verwaltungsrichter ua für Dienstrecht zuständig (Lehrer & Polizisten machen keine Fehler - haben immer recht)



      Staune - nach ehren bisherigen Einlassungen - über das kritiklos unfassbare Abwiegeln hier doch mehr als ungläubig •

      ps Daß unlängst zwei sog Bundespolizisten Ihr Zuspätkommen zur Verhandlung komplett indolent zum Entsetzen der Vorsitzenden damit begründet haben - sie hätten sich noch mit der Dienststelle absprechen müssen.



      &



      Gerade. Vor Ort “Sie bleiben also bei Ihrer Aussage?!“ “Ja.!““Auch wenn Sie vereidigt werden?!“ “Ja“ …“Auch wenn von den Vorgängen. ein Handy-Film existiert & ich um Vorführen bitten werde?!“



      “Öh - das ist auch alles so lange her!“



      (Dank geht an den fairen RA!;)



      Ich könnte beliebig ergänzen & anfetten •

      • @Lowandorder:

        Das Anliegen meines Kommentars war es zu hinterfragen worauf der Artikel abzielt. Aus einem Einzelprotokoll lässt sich nunmal nicht auf das Gesamtbild schließen.

        Daher finde ich den Artikel, so wie er führ sich steht, gelinde gesagt zumindest ungewöhnlich.

        Denn Rassismus, Sexismus Diskriminierung, Gruppenzwang etc im Berufsleben sind in allen Berufsfeldern in unterschiedlicher Ausführung vertreten und kein polizeispezifisches sondern ein gesellschaftliches Phänomen.

        Bei der Polizei hat es aufgrund ihres Aufgabenbereichs nur oftmals gravierendere Auswirkungen auf die Beteiligten und weckt daher eher das öffentliche Interesse.

        Und bezüglich ihrer Aussage ".. Polizisten machen keine Fehler - haben immer recht" kann ich nur anmerken, dass dieses auch kein Alleinstellungsmerkmal von Polizisten oder gar Lehrern ist. Einmal bei Ärzten oder Finanzbeamten nachfragen.

        Verantwortung zu übernehmen wird nämlich in Deutschland nicht gerade großgeschrieben. Und im persönlichen Bereich schon gar und im Berufsleben erst recht nicht.

      • @Lowandorder:

        Das klingt nach dem möglichen Stoff für ein Drehbuch im Reality-TV, oder ist es doch viel schlimmer als im Privat-Fernsehen vorzeigbar?



        www.hna.de/leute/b...e-zr-93770309.html



        "Anfetten" find ich super!🤔😉

        • @Martin Rees:

          entre nous only - sojet aE gibts leider öfter & konkret - noch nicht ganz trocken & wir sprachen drüber: - also zu erahnen & in meinem fiktiven Feature eingewertet •

    • @Sam Spade:

      Alles bekannt also brauchen wir nicht mehr drüber zu reden? Klingt naiv. Ich bin dankbar für den Blick hinter die Kulissen.

    • @Sam Spade:

      Da mag ja vieles richtig sein, liest sich aber trotzdem wie eine große

      Und zu den Studien, die Sie ansprechen. Da gibt es ein paar und die sind allesamt nicht wirklich repräsentativ.

      • @Barnie:

        Nachschub:

        Im ersten Satz nach "große" fehlt das Wort Relativierungsrunde.

        Sorry für eventuelle Verwirrungen.

  • „…insbesondere solange wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben.“

    Leute, echt jetzt?

    Ich weiß ja, dass sich viele eine undefinierbare Utopie herbeisehnen und dann mit der Wirklichkeit vergleichen, aber ich kenne keine 10 nichtkapitalistische Länder, die eine bessere Polizeiarbeit leisten…

    • @Andi S:

      Ja wenn der Kapitalismus alternativlos ist, schweigen wir besser, frei nach Wittgenstein. Dank Weltwirtschaft wäre zu beweisen ob es überhaupt 10 nichtkapitalistische Länder gibt.

    • @Andi S:

      Liegt eher daran, dass nichtkapitalistische Länder meist autoritärer sind.



      Macht das Ganze aber auch nicht besser und darf nicht zur Relativierung herbeigezogen werden.

      • @Barnie:

        Seh ich auch so, aber dann kommt ja, dass es eigentlich so nicht gedacht wäre…

  • Ich sag nur "Die Polizei - dein Freund und Helfer"!

    Der Anteil der Frauen bei der Polizei liegt inzwischen bei 30%. Trotzdem hat das offensichtlich nicht viel bewirkt - vielleicht weil die Frauen dort "vermännlichen".



    Eigentlich wäre es Aufgabe der Revierleiter, die schlimmsten Auswüchse zu verhindern.



    Ich empfehle dem jungen Polizisten einen Sonderlehrgang "Wirtschaftskriminalität". Die Mitarbeiter dort sind etwas "anspruchsvoller".

  • Wäre mal auf die Kommentare gespannt, wenn der Artikel im Tagesspiegel veröffentlicht würde.

    • @torrez:

      Vermutlich würde dieser Artikel nicht veröffentlicht werden. Er reißt hart an der Kante journalistischer Standards. Eine einzelne anonyme Aussage ist einfach als Quelle zu wenig.



      Daraus auf strukturelle Probleme zu schließen, weil die Aussagen politisch einfach gut in den Kram passen ist zu dünn.



      Also Meinungsartikel OK, aber die TAZ lebt einfach auch vom handwerklich sauberen Arbeiten.



      Spätestens nach der Affäre Gelbhaar haben anonyme Anprangerungen einfach zusätzlich ein Geschmäckle.



      Aber vermutlich schauen die Frist*innen in der Masse da dann lieber drüber hinweg.

      • @DerLurch:

        Der Grundton ist jetzt nicht völlig fern von dem Bekannten und genau deswegen dürfte es schwer sein, mehr 'whistleblower' oder gar welche zu finden, die ihren Namen preisgeben würden. Wie sollte da die handwerklich bessere Arbeit aussehen?

        • @TV:

          Naja, entweder mache ich Enthüllungsjournalismus und prangere Missstände explizit an oder ich lasse es. Aber ein pauschales "...und dann habe ich das so und so mitbekommen" hilft nicht weiter

      • @DerLurch:

        1



        Ich denke, dass die TAZ aus der Affaire Gelbhaar gelernt hat und die Identität des Polizisten überprüft hat.



        2



        Dass es "strukturelle Probleme" bei der Polizei gibt, pfeifen die Spatzen vom Dach.



        3



        Was sind "Frist*innen"?

        • @Il_Leopardo:

          1) Hoffen wir mal. Das Problem ist doch eben, das bei anonymen Aussagen, wenn sie anonym bleiben sollen, eine Nachprüfung eher nicht klappt durch Dritte.

          2) Strukturell erscheint mir zu hoch gegriffen. Aber da gibt es vermutlich genug Untersuchungen die jeder dann für deine eigenen Aussagen so oder so interpretiert.



          Meiner Meinung nach ist strukturell alles OK. Dennoch gibt es immer wieder Fehlverhalten.

          3) Foristinnen und Foristen. Da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen.

    • @torrez:

      Warum?

      • @Dirk Osygus:

        Weil bei der Polizei alles in Ordnung ist. Alles andere sind Einzelfälle

  • Tut mir sehr leid das zu lesen. Damit meine ich auch Sexismus und Rassismus, vor allem aber die Arbeitsbedingungen. Das ist eine massive Ausbeutung gegenüber den Beamten. Ich danke jedem der diesen wichtigen Job macht und sich Mühe dabei gibt, Müdigkeit und Frust nicht an anderen auszulassen. Ich glaube, ich wäre nach dem dritten aggressiven Besoffenen selbst nur noch aggressiv drauf.

    • @sachmah:

      Sorry, aber keine Arbeitsbedingungen rechtfertigen Rassismus, Sexismus und Willkür und ich glaube auch nicht, dass die Bedingungen ursächlich dafür sind.



      Da muss schon ein gewisser Grundstock gegeben sein.

      Und wenn Sie nach dem dritten aggressiven Betrunkenen aggressiv gegenüber andern werden, wären Sie bei der Polizei schlicht am falschen Platz!