Großdemonstration in Kairo geplant: „Letzte Warnung“

Ägyptische Medien schließen sich den Protesten gegen Präsident Mohammed Murs an. Tageszeitungen stellen ihr Erscheinen ein.

Protestcamp auf dem Tahrir-Platz in Kairo. Bild: reuters

KAIRO dapd | Die Machtkampf in Ägypten weitet sich aus: Nach den Richtern wenden sich nun auch die Medien gegen Präsident Mohammed Mursi. Mindestens acht einflussreiche Tageszeitungen stellten am Dienstag aus Protest gegen einen Verfassungsentwurf der Islamisten ihr Erscheinen ein.

Die privaten Fernsehsender wollten sich der Aktion am Mittwoch ebenfalls anschließen und ausschließlich schwarze Bildschirme zeigen. Viele Journalisten befürchten Einschränkungen der Meinungsfreiheit, sollte der Entwurf in einer Volksabstimmung am 15. Dezember angenommen werden.

Gegner Mursis planten für Dienstag eine Großdemonstration vor dem Präsidentenpalast in Kairo. Am Kairoer Tahrir-Platz, wo Gegner von Staatsoberhaupt Mohammed Mursi seit mehr als einer Woche ausharren, versammelten sich am Dienstag mehr und mehr Aktivisten. Mit der Aktion, die Aktivisten unter das Motto „letzte Warnung“ setzten, wollen liberale und linke Parteien sowie revolutionäre Gruppen gegen die Islamisierung des Landes protestieren.

Am 27. und am 30. November hatten sich an Demonstrationen auf dem Kairoer Tahrir-Platz jeweils mindestens 200.000 Menschen beteiligt, die Mursi zum Widerruf der Dekrete aufforderten. Die Demonstranten zelten seit fast zwei Wochen auf dem Platz.

Die Islamisten reagierten am Samstag mit Kundgebungen von Hunderttausenden Mursi-Anhängern in der Stadt Gizeh und anderen Landesteilen. Tausende weitere belagerten Oberste Gericht des Landes. Daraufhin traten die Richter in den Streik.

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