Hass auf „Charlie Hebdo“: Pakistanischer Politiker bietet Kopfgeld

Ein pakistanischer Ex-Minister wirft dem französischen Satireblatt „Charlie Hebdo“ Blasphemie vor. Er bietet künftigen Attentätern eine Belohnung.

Proteste gegen „Charlie Hebdo“ Ende Januar in Islamabad. Bild: ap

ISLAMABAD dpa/taz | Ein pakistanischer Oppositionspolitiker hat ein Kopfgeld auf den Besitzer des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo ausgesetzt. In einer Parlamentssitzung am Montag in Islamabad bot der ehemalige Eisenbahnminister Ghulam Ahmed Bilour 200.000 Dollar (rund 176.000 Euro) für dessen Ermordung, berichtete die pakistanische Zeitung Dawn.

Den Erben der drei Attentäter von Paris versprach er demnach Unterstützung in Höhe von 100.000 Dollar. Vor drei Jahren hatte er bereits ein Kopfgeld in dieser Höhe auf den Autoren eines anti-islamischen Videos im Internet angeboten. Dieser tauchte jedoch unter.

Die Zeitung spekulierte, der Ex-Minister von der säkulären Awami National Party (ANP) habe damit Medienaufmerksamkeit erhaschen wollen. Wenn er die Gelder tatsächlich aus seinem eigenen Vermögen zahlen sollte, blieben ihm noch ganze 87 000 Dollar, berichtete das Blatt unter Berufung auf Angaben des Politikers aus dem letzten Wahlkampf.

Bilour soll nach Medienangaben früher selber auf einer Liste mit Anschlagszielen von Al Quaida gestanden haben. In Pakistan organisieren vor allem religiöse Parten, wie die Dschamaat-e-Islami Proteste gegen die vermeintliche Blasphemie westlicher Medien.

Bei dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris starben Anfang Januar 12 Mitarbeiter des Blatts.

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