Hausführung #1: Die Netzthemen: It's not a bug, it's a feature

Das Netz ist weg. Jedenfalls auf taz.de. Aber nicht wirklich. Es ist jetzt da, wo es hingehört: überall.

Das Netz ist überall. Bild: dpa

Das Netzressort ist weg. Da wo vor dem Relaunch Netzpolitik, -ökonomie, -kultur und -geräte brav untereinander sortiert waren, ist jetzt: nichts. Das ist kein Versehen, sondern Absicht.

Wir haben die Netzthemen aber nicht aufgegeben, im Gegenteil. Die einzelnen Aspekte der Berichterstattung zur Netzwelt sind jetzt verteilt in die Ressorts Politik, Öko und Kultur. Fast wie im richtigen Leben. Schwerpunkte zu Themen wie Überwachung, Urheberrecht und Facebook sollen außerdem die Orientierung erleichtern.

Ressortaufteilungen haben immer etwas künstliches, aufgezwungenes. Oft bereitet die Zuordnung Probleme, die auch in langen hitzigen Diskussionen nicht geklärt werden können. Ägypten beispielsweise liegt geografisch zwar in Afrika, bei Konflikten mit Israel aber gerne mal in Nahost.

Eine möglichst klare Zuordnung aber soll gefunden und auch eingehalten werden. Das sind wir einer nachvollziehbaren Logik schuldig. Manchmal fällt die Entscheidung eher für eine scharfe Trennung, ein anderes mal für eine Verbindung.

Mit der Abschaffung des eigenen Netzressorts haben wir uns für eine Lösung entschieden, die versucht eine Realität abzubilden; die Realität eines alles transzendierenden Netzes. „Das Netz“ als Sammelbegriff stellt kein eigenes Berichtsgebiet mehr da, keinen Fremdkörper, der seine eigene Ecke bekommt. Eingebettet in die klassischen Ressorts, soll es diese bereichern und nicht zuletzt selber aufgewertet werden.

Daniél Kretschmar