Heiß oder Scheiß? Der taz-Produkttest: Schlanke Sicherung für Fahrradteile

Nicht nur ganze Räder, auch Sattel oder Reifen werden gern geklaut. Hexlox verspricht eine elegante Lösung – und sie funktioniert.

Jemand hält einen Inbusschlüssel vor ein Rad

Nur mit dem passenden Schlüssel lässt sich der Magnet aus der Inbusschraube entfernen Foto: mkr

Das Produkt:

Hexlox verspricht eine neue Lösung, um Fahrradteile wie Räder, Sattel oder Lenker effektiv gegen Diebstahl zu sichern. Nach einem erfolgreichen Crowdfunding über die Plattform Kickstarter hat das Berliner Unternehmen vor gut einem Jahr die reguläre Produktion aufgenommen.

Das ist es:

Kern des Systems sind magnetische Einsätze für normale Inbusschrauben mit den Öffnungsgrößen 4, 5 und 6 Millimeter. Diese „Hexnuts“ blockieren die Öffnung der Schrauben und verhindern so, dass sie mit einem Inbusschlüssel gelöst werden können. Entfernen lassen sich die Einsätze mit einem individuellen Schlüssel, der so klein ist, dass er an keinem Schlüsselbund stört. Falls die Laufräder mit Schnellspannern oder Radmuttern gesichert sind, müssen diese gegen neue Bauteile mit Inbusschraube ausgetauscht werden, um Hexlox benutzen zu können. Gegebenenfalls muss man zudem nichtmagnetische Schrauben aus Aluminium oder Titan gegen magnetische Stahlschrauben austauschen.

Das kann es:

In Tests und Nutzerberichten hat Hexlox bereits gut abgeschnitten: Bisher hat offenbar niemand einen Weg gefunden, wie die Sicherung zu überwinden ist. Im Vergleich zu anderen Sicherungssystemen wie Pitlock oder Abus-Nutfix ist das neue Angebot flexi­bler. Denn es kann in allen bestehenden Schrauben eingesetzt werden, und der Radfahrer oder die Radfahrerin muss – abgesehen von dem winzigen Schlüssel – kein gesondertes Werkzeug mitführen.

Das kostet es:

Jede Hexnut kostet 12 Euro, der Schlüssel (der für alle Hexnuts eines Nutzers passt) ebenfalls 12 Euro. Dazu kommen bei den Laufrädern 10 Euro für eine Achse, die einen Schnellspanner ersetzt, oder 20 Euro für eine Inbusmutter, die die normale Radmutter ersetzt. Das ist nicht gerade billig, doch angesichts der Preise guter Ledersättel oder Laufräder mit teurer Nabenschaltung kann es eine gute Investition sein – zumal Versicherungen oft nicht zahlen, wenn nicht das ganze Fahrrad, sondern nur Teile gestohlen werden.

Dort bekommt man es:

Im Internet unter www.hexlox.com sowie in ­immer mehr Fahrradläden.

Das ist der Spaßfaktor:

Wer sich für elegante technische Lösungen begeistern kann, wird schon beim Einsetzen der Hexnuts jede Menge Spaß haben. Alle anderen genießen ­lediglich das gute Gefühl der Sicherheit, wenn ihr Fahrrad lange im Freien steht – und die Freude, nie ohne Sattel nach Hause fahren zu müssen.

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