Höchste Radioaktivität seit Erdbeben: Rekordstrahlung in Fukushima
Mehr als zehn Sievert Strahlung! So viel wurde am Atomkraftwerk Fukushima 1 jetzt gemessen. Den Grenzwert für Arbeiter hat Japan erst kürzlich von 100 auf 250 Millisievert angehoben.
TOKIO dpa | Am havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins hat der Betreiber Tepco einem Medienbericht zufolge die höchste Radioaktivität seit dem verheerenden Erdbeben im März gemessen. Mehr als zehn Sievert pro Stunde betrug demnach die Strahlung am Boden eines Abzugsrohrs zwischen den Reaktoren 1 und 2, wie die Agentur Jiji Press am Montag meldete.
In Sievert (Sv) wird die biologische Wirkung radioaktiver Strahlung auf Menschen, Tiere oder Pflanzen angegeben. Entscheidend ist die jeweilige Zeiteinheit, auf die die Angaben bezogen werden.
Die natürliche Hintergrundstrahlung in Deutschland – verursacht etwa durch radioaktive Substanzen im Boden wie Radon – beträgt im Schnitt 2,4 Millisievert im Jahr und gilt als unbedenklich. Bei 1000 Millisievert (gleich 1 Sievert) steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken, um zehn Prozent. Bei einigen Menschen lösen bereits 100 Millisievert körperliche Folgen wie Übelkeit und Erbrechen aus.
Angesichts der Atomkatastrophe hob die japanische Regierung die zugelassene Höchstgrenze für Arbeiter in einem Kernkraftwerk von 100 auf 250 Millisievert an
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!