Holocaust-Gedenken in Israel: Zwei Minuten Stille für die Opfer

Der Vorsitzende Richter im Eichmann-Prozess Mosche Landau ist im Alter von 99 Jahren gestorben. In Gedenken an die Opfer des Holocaust hat Israel zwei Minuten in Stille verharrt.

Sirenen verkündeten in Israel die Gedenkminuten. Bild: dapd

JERUSALEM dapd | Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust ist das öffentliche Leben in Israel am Montag für zwei Minuten zum Stillstand gekommen. Luftschutzsirenen heulten, Millionen Menschen hielten inne, Autos stoppten am Straßenrand, Rundfunk und Fernsehen spielten ernste Musik.

Überlagert wurde das Gedenken von der Nachricht von der Tötung von Al-Qaida-Führer Osama bin Laden durch US-Truppen in Pakistan. Von der Aktion gehe die Botschaft aus, dass Terror und das Böse keinen dauerhaften Unterschlupf fänden und letztlich zerstört würden, so wie die Nationalsozialisten Jahrzehnte zuvor, sagte Vizeaußenminister Danni Avalon. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Vorabend erklärt, die wichtigste Lektion aus dem Holocaust für das jüdische Volk sei, "wenn jemand droht uns zu vernichten, dürfen wir diese Drohungen nicht ignorieren. Die Drohung gegen unsere Existenz und unsere Zukunft ist nicht theoretisch", erklärte er. "Sie muss gestoppt werden."

Am Sonntag war Mosche Landau, vor 50 Jahren Vorsitzender Richter im Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Jerusalem, im Alter von 99 Jahren gestorben. Landau, am 29. April 1912 in Danzig geboren, wurde 1953 ans Oberste Gericht Israels berufen. 1982 ging er in Pension, neun Jahre später wurde ihm der Israel-Preis, die höchste zivile Auszeichnung des Landes, verliehen.

Netanjahu würdigte Landau in seiner Rede am Sonntag in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem. "Die Leute verneigen sich, um ihre Ehrerbietung und tiefe Anerkennung für sein Lebenswerk und seine Persönlichkeit auszudrücken", sagte Netanjahu.

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