Hungersnot in Somalia: Zu gefährlich zum helfen

Der Bürgermeister Mogadischus verbietet Ausländern, in die Hungergebiete zu reisen. Er fürchtet um die Sicherheit der Helfer und bietet an, Güter durch örtliche Gruppen verteilen zu lassen.

Nicht mehr erwünscht: Ein türkischer Arzt behandelt eine Somalierin. Bild: dapd

MOGADISCHU rtr | Die Lage für internationale Helfer in den Hungergebieten Somalias wird immer aussichtsloser: Die Regierung in Mogadischu verbietet Ausländern Reisen in die Rebellengebiete des Landes. So sollten die internationalen Helfer vor Übergriffen der radikal-islamischen Al-Schabaab-Miliz geschützt werden, sagte der Bürgermeister der Hauptstadt Mogadischu und Gouverneur Mohamud Ahmed Nur der Nachrichtenagentur Reuters.

Al-Schabaab hatte im vergangenen Jahr selbst Nahrungsmittellieferungen in ihre Gebiete im Süden des Landes unterbunden. Wegen drohender Entführungen haben die meisten Hilfsorganisationen bereits ihre ausländischen Mitarbeiter vom Einsatz in Somalia abgezogen.

Der Bürgermeister von Mogadischu erklärte weiter, die Hilfsorganisationen sollten ihre Lieferungen örtlichen Gruppen übergeben, die diese in den von der Dürre betroffenen Al-Schabaab-Gebieten verteilen sollten. Das Leben der Ausländer solle nicht gefährdet werden. Zuvor hatte die somalische Polizei türkische Helfer und einige Journalisten auf dem Weg in die Al-Schabaab-Gebiete gestoppt.

Die Helfer können mehr als zwei Millionen Hungernde in den Al-Schabaab-Regionen nicht erreichen. Die mit Al-Kaida verbundene Organisation steht jeglicher Einmischung des Westens kritisch gegenüber. Den Vereinten Nationen (UN) zufolge droht in Somalia 750.000 Menschen der Hungertod. Täglich sterben Hunderte an Unterernährung.

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