Ig-Nobelpreis für Kuriositäten: Hühner mit Saugnäpfen am Po

In der Elite-Uni Harvard wurden zum 25. Mal die „Ig-Nobelpreise“ verliehen. Diese Blumentöpfe werden für die kuriosesten Forschungsprojekte vergeben.

Professor David Hu hängt eine Klobrille um den Kopf

Erkenntnis: Alle Säugetiere pinkeln innerhalb von 21 Sekunden. Dafür gab‘s einen Preis. Foto: reuters

BOSTON dpa | Hühner mit Saugglocken am Hinterteil und die Folgen von intensivem Küssen: Zehn wissenschaftliche Arbeiten, die „erst zum Lachen und dann zum Denken anregen“, sind in der Nacht zum Freitag an der US-Eliteuniversität Harvard mit den „Ig-Nobelpreisen“ ausgezeichnet worden. Zu der traditionell schrillen Gala mit mehr als 1000 Zuschauern, die bereits zum 25. Mal stattfand, reisten wie in jedem Jahr auch echte Nobelpreisträger an. Unter dem Jubel des Papierflieger-werfenden Publikums verliehen sie Blumentöpfe als Preise an die Wissenschaftler aus aller Welt.

Ein Team um Patricia Yang aus den USA (Georgia Institute of Technology in Atlanta) bekam die Auszeichnung in der Sparte Physik: Die Forscher hatten herausgefunden, dass fast alle Säugetiere ihre Blase innerhalb von 21 Sekunden – oder bis zu 13 Sekunden schneller oder langsamer – leeren.

Wissenschaftler um Bruno Grossi von der Universität von Chile wurden mit dem Biologie-Preis geehrt, weil sie Hühnern eine Art Saugglocke ans Hinterteil befestigt und entdeckt hatten, dass diese sich dann ähnlich wie Dinosaurier fortbewegen.

Ein Ig-Nobelpreis für Medizin ging an mehrere Forscher unter anderem aus Japan und der Slowakei, die sich mit Auswirkungen und Nutzen von intensivem Küssen beschäftigt haben. „Wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, war das ziemlich harte Arbeit“, sagte Wissenschaftlerin Jaroslava Durdiaková in ihrer Dankesrede.

In der Sparte Literatur wurden Forscher um Mark Dingemanse vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen geehrt. Die Experten wurden für ihre Entdeckung ausgezeichnet, dass das Wort „huh?“ (hä?) scheinbar in allen Sprachen der Welt vorkommt – und auch dafür, dass sie nicht wissen, warum das so ist.

Die Wissenschaftler Elisabeth Oberzaucher und Karl Grammer von der Universität Wien bekamen den Mathematik-Preis für den Versuch auszurechnen, ob der marokkanische Sultan Mulai Ismail zwischen 1697 und 1727 wirklich 888 Kinder gezeugt haben kann, wie es in Überlieferungen heißt.

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