Initiative für effizienteren Transport: Penny köpft Ananas
Die Krone der Südfrucht verursacht CO₂-Emissionen und höhere Transportkosten. Nun soll sie bei der Ernte entfernt werden.
Zum einen können laut dem Supermarkt so Treibhausgasemissionen verringert werden: Da die Krone das Volumen der Frucht deutlich vergrößert, sei der Transport ohne die Blätter effizienter. Penny rechnet auf taz-Anfrage mit Einsparungen von mindestens sechs Prozent CO2 durch die Maßnahme.
Auch die entfernten Blätter selbst werden Penny zufolge zur nützlichen Ressource, werden sie nicht sinnlos exportiert: Die Kronen können als Stecklinge verwendet werden, um Ananaspflanzen zu vermehren. Etwa 20 Prozent der so im Herkunftsland verbleibenden Pflanzenteile wolle man dafür nutzen. Die restlichen, nicht dafür benötigten Kronen sollen demnach als Dünger verwendet werden.
Nicht zulasten der Qualität
Bedenken hinsichtlich Haltbarkeit und Frische räumt der Supermarkt dabei aus: Das Köpfen sei dahingehend ausführlich getestet worden und bereits heute bei Fresh Cut Ananas üblich. Deren Fruchtfleisch wird im Laden ohne Schale und Blätter und bereits geschnitten angeboten. Zusätzliches Verpackungsmaterial falle auch nicht an, um die gleiche Qualität wie bei gewöhnlichen Ananas zu gewährleisten, sagte ein Sprecher des Unternehmens der taz.
„Es ist eine gute Idee, Ananas ohne Krone zu exportieren“, zitiert das Branchenmagazin FreshPlaza Jose Carlos Chaves, Vertriebsmitarbeiter einer costa-ricanischen Ananas-Plantage. Man könne acht Ananas ohne Krone in einem Karton unterbringen, in dem nur sechs klassische Exemplare Platz gefunden hätten.
„Die große Unbekannte ist die Akzeptanz beim Kunden“, heißt es von Penny. „Aus diesem Grund wurde bisher vermutlich auf eine Ananas ohne Krone verzichtet.“ Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn bietet bereits seit dem vergangenen Jahr Ananas ohne Kronen an. „Unsere Kunden sind sehr zufrieden mit der Initiative“, sagte eine Sprecherin auf taz-Anfrage.
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