Investor klagt gegen Apple: Ein größeres Stück vom Apfel

Ein Apple-Aktionär möchte noch mehr teilhaben am Gewinn des Konzerns. Er hat eine Klage eingereicht, um mehr Geld in die Taschen der Aktionäre fließen zu lassen.

Das Apple-Logo scheint hell, noch heller scheint dem Aktionär nur der Mammon. Bild: dpa

NEW YORK/CUPERTINO dpa | Der streitbare US-Hedgefonds-Manager und Apple-Großaktionär David Einhorn will den kalifornischen Technologiekonzern mit einer Klage sowie massivem öffentlichen Druck dazu bewegen, einen größeren Anteil seines Reichtums an die Aktionäre abzutreten. Apple hatte zum Jahreswechsel gut 137 Milliarden Dollar auf der hohen Kante liegen.

Einhorn startete seinen Vorstoß am Donnerstag mit Auftritten bei US-Fernsehsendern sowie einem Brief an die anderen Anteilseigner. „Es ist Euer Geld“, schrieb er. Parallel dazu reichte er seine Klage beim Bezirksgericht in Manhattan ein. Mit dem juristischen Schachzug will er verhindern, dass Apple es durch eine Satzungsänderung erschwert, verzinste Vorzugsaktien auszugeben. Dadurch beschneide sich das Management unnötig bei seinen Möglichkeiten, Werte auszuschütten, argumentierte Einhorn. „Wir wissen von keinem anderen Unternehmen, welches diesen Schritt jemals freiwillig getan hätte.“

Apple reagierte am Nachmittag (Ortszeit) mit einer Stellungnahme und erklärte, man werde den Vorschlag von Einhorn zur Ausgabe von Vorzugsaktien „gründlich prüfen“. Erst im März vergangenen Jahres hatte der Konzern unter seinem neuen Chef Tim Cook einen Kurswechsel vollzogen und angekündigt, nach 17 Jahren überhaupt wieder eine Dividende zu zahlen. Zudem startete Apple einen Aktienrückkauf.

Durch die beiden Aktionen sollen binnen drei Jahren 45 Milliarden Dollar an die Anteilseigner gehen; knapp 10 Milliarden davon sind bereits geflossen.

Es habe „aktive Gespräche“ darüber gegeben, weiteres Geld an die Aktionäre auszuschütten, erklärte Apple nun. Beobachter verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die steuerrechtlichen Konsequenzen: Da ein Großteil der Reserven im Ausland liegen, müsste Apple das Vermögen zunächst in die USA überweisen und auf die Gewinne Steuern bezahlen.

Bis Börsenschluss stieg die in den vergangenen Monaten stark gefallene Aktie um 3 Prozent. Viele Börsianer scheinen zu hoffen, dass Einhorn sich durchsetzen kann: Sein finanzkräftiger Hedgefonds Greenlight Capital ist ein großer Apple-Anteilseigner mit 1,3 Millionen Aktien, die nach aktuellem Stand gut 600 Millionen Dollar wert sind (448 Mio Euro). Einhorn ist einer der lautstärksten und bekanntesten Investoren an der Wall Street.

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