Islamfeindliche Bewegung in Dresden: Pegida strebt ins Rathaus

Allerorten schrumpft die Zahl derer, die an den Demos der lokalen „Pegida“-Ableger teilnehmen. Das Original will einen Kandidaten für die Dresdner OB-Wahl aufstellen.

Wäre er selbst gerne Chef der Stadt? Lutz Bachmann Bild: dpa

DRESDEN dpa/afp | Die islamfeindliche Pegida-Bewegung in Dresden will zur Oberbürgermeisterwahl in der sächsischen Landeshauptstadt am 7. Juni antreten. Das gab der Pegida-Gründer Lutz Bachmann am Montagabend auf der 15. Kundgebung der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ bekannt. Bachmann sprach von drei möglichen Kandidaten. Man werde zeitnah informieren und den Bewerber ausführlich öffentlich vorstellen.

Die in Dresden entstandene Pegida-Bewegung brachte am Montag schätzungsweise so viele Menschen auf die Straße wie vor einer Woche. Damals zählte die Polizei 2000 Demonstranten. Damit blieb die Teilnehmerzahl erneut weit unter den 25.000 Demonstranten, die am 12. Januar zu dem Demonstrationszug durch die Dresdner Innenstadt erschienen waren.

Ende Januar hatte sich die Bewegung im Streit um ihren Mitbegründer Lutz Bachmann aufgespalten. Nach dem Erscheinen eines Bilds in Hitler-Pose und Berichten über fremdenfeindliche Kommentare im Internet musste Bachmann am 21. Januar als Organisator zurücktreten. Eine Woche später zogen sich Sprecherin Kathrin Oertel und vier weitere Mitglieder der Pegida-Führung zurück und gründeten eine eigene Bewegung für direkte Demokratie. Medienberichten zufolge war der Grund für das Zerwürfnis, dass Bachmann die Zügel von Pegida nicht aus der Hand geben wollte.

Auch in Leipzig und Chemnitz gab es am Montag Kundgebungen von Pegida-Ablegern. Laut der Leipziger Volkszeitung formierte sich gegen die örtliche Legida-Demonstration Montagabend erneut breiter Protest. Während an der Demo des fremdenfeindliche Bündnisses „Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes“ etwa 650 Menschen teilnahmen, stellten sich ihnen insgesamt etwa 2000 Gegner in den Weg. Polizei und Beobachter hätten davon gesprochen, dass es wesentlich friedlicher zugegangen sei, als bei den vorigen Veranstaltungen, so die Volkszeitung.

In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg protestierten am Montagabend erneut rund 700 Menschen gegen den lokalen Ableger der islamkritischen „Pegida“-Bewegung. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich an dem fünften „Spaziergang“ von „Magida“ etwa 300 Personen. Gegen deren Treffen fanden in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt zwei verschiedene Demos statt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.