Islamistenangriff in Somalia: Zahlreiche Tote nach Bombenanschlag

Bei einem Angriff auf ein somalisches Ministerium sind neun Menschen gestorben. Nach zwei Stunden töteten Soldaten auch die drei Angreifer.

In Mogadishu tragen mehrere Menschen in weißen Kitteln eine Person weg

Viele verletzten sich bei der Flucht: Helfende tragen Verletzte weg Foto: reuters

MOGADISCHU ap | Bei einem Angriff auf das somalische Innenministerium sind neun Menschen ums Leben gekommen. Auch die drei Angreifer wurden am Samstag laut Polizei nach einem zweistündigen Feuergefecht getötet. Die Al-Shabaab-Miliz übernahm die Verantwortung für den Angriff. Polizeichef Mohamed Hussein berichtete von mehr als zehn Verletzten und sagte, die Totenzahl könne noch steigen.

Zahlreiche Menschen – überwiegend Regierungsmitarbeiter – waren in dem Gebäude gefangen. Bis zu dem Angriff war der Tag ein gewöhnlicher Arbeitstag gewesen. Laut Hussein begann der Angriff am Morgen, als eine Autobombe eines Selbstmordattentäters am Tor des Ministeriums detoniert sei.

Augenzeugen berichteten, dass manche Ministeriumsmitarbeiter starben oder sich verletzen, als sie aus Fenstern oder von Mauern sprangen und versuchten, zu entkommen.

Soldaten eröffneten das Feuer, um umstehende Personen und Autofahrer zu vertreiben. Die Sirenen von Krankenwagen dröhnten durch die Gegend. Das Innenministerium befindet sich in Mogadischu in der Nähe des Präsidentenpalasts und dem Parlament.

Al-Shabaab hat wiederholt in wichtigen Teilen der Hauptstadt Angriffe verübt. Auch ein Bombenanschlag mit einem Lastwagen im vergangenen Oktober, bei dem mehr als 500 Menschen ums Leben kamen, ist der Miliz angelastet worden. Es war der tödlichste Anschlag in der Geschichte Somalias.

Die andauernde Bedrohung durch Al-Shabaab ist ein Hindernis für Bemühungen, die labile Regierung Somalias zu stärken und das lange Zeit chaotische Land am Horn von Afrika zu stabilisieren. Pläne, denen zufolge eine multinationale Truppe der Afrikanischen Union in den kommenden Jahren die Sicherheit Somalias in die Hände der somalischen Sicherheitskräften legt, haben international Sorgen hervorgerufen. Laut US-Militär und anderen sind die somalischen Truppen dazu noch nicht in der Lage.

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