Italien verschleppt Dopinguntersuchung: Langsame Ermittlung, schnelle Radler

Gegen Radprofi Alessandro Ballan laufen Ermittungen wegen Blutdopings. Die Behörden arbeiten im Schneckentempo – Ballan kommt das ganz gelegen.

Definitiv schneller als die Behörden: Alessandro Ballan (links). Bild: dpa

BERLIN taz | Alessandro Ballan, der Weltmeister von 2008, ist ein begabter Klassikerfahrer. Der Rennradler aus Italien, der 2007 die Flandernrundfahrt gewonnen hat, macht sich dieser Tage auf den Weg nach Australien, wo er ab 17. Januar bei der Tour Down Under an den Start gehen wird.

Währenddessen laufen weiterhin Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mantua gegen ihn. Er wird des Blutdopings verdächtigt. Im April 2010 wurde er deshalb von seinem Team aus dem Aufgebot für den französischen Klassiker Paris-Rubaix gestrichen. Kurz darauf durfte er wieder fahren.

Als die Gazetta dello Sport vor dem Giro dItalia 2011 Mitschnitte aus abgehörten Telefonaten veröffentlichte, in denen er sich mit einem Kollegen über den Gebrauch von Epo und Wachstumshormonen unterhielt, wurde er wieder für kurze Zeit aus dem Verkehr gezogen. Über den Stand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ist derzeit nichts bekannt.

Ballan kommt das entgegen. "Die italienische Justiz ist sehr langsam", sagte er gestern dem französischen Internetportal Velochrono und verwies auf den Fall Luca Paolini. Ein Dopingverfahren gegen diesen wurde nach fünf Jahren Ermittlungszeit ohne Ergebnisse, die zu einer Verurteilung hätten führen können, beendet.

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