Jobabbau bei Royal Bank of Scotland: Großbank wird noch kleiner

Bis zu 30.000 Entlassungen: Das einst drittgrößte Geldhaus Europas will einem Medienbericht zufolge jeden vierten Mitarbeiter loswerden.

Viel Glas, wenig drin? Die Großbank RBS plant offenbar die Entlassung von zehntausenden Mitarbeitern. Bild: Mark Ramsay | CC BY-SA 2.0

LONDON dpa/rtr | Die Royal Bank of Scotland (RBS) will offenbar ihr Investmentbanking drastisch verkleinern. Außerdem plane die britische Großbank, sich größtenteils aus den Märkten in den USA und Asien zurückzuziehen.

Insgesamt stünden in den nächsten Jahren mindestens 30.000 Stellen auf dem Spiel, berichtet die Financial Times unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Demnach sollen die Kürzungen in der kommenden Woche bei der Vorstellung des Jahresberichts für 2013 bekannt gegeben werden.

Im Jahr 2012 hatte RBS einen Netto-Jahresverlust von zwei Milliarden Pfund (rund 2,36 Milliarden Euro) eingefahren. Im Vergleich zu 1,1 Milliarden Pfund Verlust im Vorjahr stellte das eine Steigerung um 78 Prozent dar. Mitverantwortlich für das Ergebnis waren höhere Rückstellungen für mögliche Verluste aus griechischen Anleihen sowie Ausgleichszahlungen für Käufer von Restschuldversicherungen. Die Bilanz für 2013 dürfte ebenfalls schwach ausfallen, auch wegen millionenschwerer Strafzahlungen wegen Zinsmanipulationen.

Die schottische Großbank war einer der größten Verlierer der Finanzkrise und musste seither jedes Jahr tausende Arbeitsplätze streichen. 2007 war RBS nach mehreren gewagten Übernahmen das dritte größte Geldhaus Europas mit mit fast 230.000 Mitarbeitern, aktuell sind es noch noch rund 120.000 Mitarbeiter. Nach existenziellen Verlusten während der Krise wurde RBS für 45 Milliarden Pfund vom Staat übernommen, der heute mit 82 Prozent der größte Anteilseigner ist.

Auch zahlreiche anderen Großbanken mussten wegen der angespannten Lage am Kapitalmarkt und der schärferen Regulierung ihr Geschäft um und bauen Personal ab. Europas größte Bank HSBC strich alleine 2011 30.000 Jobs und damit jede zehnte Stelle. Die Schweizer Institute Credit Suisse und UBS sowie die US-Bank Goldman Sachs kürzten in den vergangenen Jahren ebenfalls massiv bei der Belegschaft.

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