Juve und Sevilla im Europa-League-Endspiel: Kein „Finale a casa“

Juventus Turin hat den Einzug ins Europa-League-Finale im heimischen Stadion verpasst. Stattdessen trifft nun Benfica Lissabon auf den FC Sevilla.

Freudenknäuel in Turin: Benficas Profis stehen wie schon im letzten Jahr im Finale der Europa League Bild: dpa

TURIN dpa | Juventus Turin hat in der Europa League nach einem glücklosen Heimauftritt das ersehnte „Finale in casa“ verpasst. Zwei Wochen vor dem Endspiel im eigenen Stadion kam der italienische Meister am Donnerstag gegen Benfica Lissabon nur zu einem 0:0 und konnte das 1:2 aus dem Hinspiel nicht wettmachen.

Die Portugiesen stehen wie schon vor einem Jahr im Finale und wollen im iberischen Duell mit dem FC Sevilla endlich ihren ersten europäischen Titel seit 52 Jahren. Dem Team von Marko Marin gelang dank eines Last-Minute-Treffers von Stephane Mbia (90.+4) beim 1:3 (0:2) beim FC Valencia nach dem 2:0 vor einer Woche der späte Sprung ins Endspiel am 14. Mai.

Damit bleibt Marin, der 2013 noch mit dem FC Chelsea triumphierte, die Hoffnung auf den erneuten Titel in der Europa League. Für Valencia trafen Sofiane Feghouli (14.) und Jérémy Mathieu (69.), zudem unterlief Sevillas Torwart Beto (26.) ein Eigentor.

Juventus verpasste trotz Überzahl nach Gelb-Rot für Enzo Pérez (67.) sein erstes internationales Finale seit der Champions-League-Niederlage 2003 gegen den AC Mailand. Benfica bekommt nach dem Last-Minute-Schock vor einem Jahr gegen Chelsea nun die erneute Chance auf den Ende des Titel-Fluchs und hat diese Saison weiterhin das Triple im Blick.

Überragender Vidal

Vor den Augen der argentinischen Legende Diego Maradona setzte Juve nach dem Rückstand aus dem ersten Aufeinandertreffen im Dauerregen von Turin zunächst auf kontrollierte Offensive. Den Schuss von Mittelfeld-Regisseur Andrea Pirlo lenkte Benfica-Keeper Jan Oblak in der achten Minute über die Latte.

Dem überragenden Arturo Vidal bot sich die größte Möglichkeit der ersten Halbzeit. Nach Flanke von Kwadwo Asamoah schien sich der Kopfball des früheren Leverkuseners schon hinter Oblak ins Tor zu senken – doch Lissabons Kapitän Luisão rettete in höchster Not per Kopf auf der Linie.

Auch in der zweiten Hälfte blieb die Partie komplett offen. Einen Flatter-Freistoß von Pirlo konnte Oblak nur mit Mühe wegfausten, das letzte Risiko ging Coach Antonio Conte weiterhin nicht ein. Nur sechs Minuten nach seiner ersten Gelben Karte musste Pérez wegen eines unnötigen Fouls vom Platz – in der 81. Minute jubelten die Juve-Fans bei einem Treffer von Pablo Osvaldo wegen einer vorigen Abseitsstellung verfrüht. In einer hitzigen Schlussphase sahen Marko Vucinic (Juve) und Lazar Markovic (Benfica) auf der Ersatzbank Rot.

Last-Minute-Treffer

Nach einem phasenweise lethargischen Auftritt vor einer Woche zeigte sich Valencia von Beginn an angriffslustig. Nach einem Doppelpass mit Eduardo Vargas narrte Feghouli die Abwehr mit einer Finte, den Schuss des Algeriers fälschte Coke zum frühen 1:0 ab. Auch beim zweiten Tor hatte Sevilla, das ohne Marin startete, Pech: Mit einer passgenauen Flanke legte Juan Bernat für Jonas vor, Benficas Schlussmann Beto drückte den Kopfball unter die Latte und ins eigene Tor.

Nachdem der Rückstand aus dem Hinspiel egalisiert war, zog sich Valencia jedoch etwas zurück und ermöglichte den Gästen, besser in die Partie zu kommen. Wie schon im Viertelfinale, als Valencia sogar ein 0:3 gegen den FC Basel wettmachte, glückte dem einmaligen UEFA-Cup-Sieger zunächst die Aufholjagd. Der französische Innenverteidiger Mathieu behielt nach einer Ecke die Übersicht. In der 79. Minute wurde Marin eingewechselt und durfte nach dem Coup von Mbia doch noch befreit jubeln.

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