KP-Parteitag auf Kuba: Fidel Castro sagt Adios

Zum Abschluss des KP-Parteitags nimmt der Ex-Machthaber Abschied von seinen Genossen. Sein Bruder Raúl wird im Amt bestätigt.

Ein alter Mann mit Brille und Trainingsjacke. Es ist Fidel Castro

Fidel Castro beim Parteitag in Havanna Foto: ap

HAVANNA dpa/ap | Kubas früherer Machthaber Fidel Castro hat sich mit Wehmut von dem Kongress der Kommunistischen Partei seines Landes verabschiedet. „Vielleicht ist es eines der letzten Male, dass ich in diesem Saal spreche“, sagte der 89-Jährige am Dienstag beim Abschluss des viertägigen Parteitages in der Hauptstadt Havanna.

Kurz nach der Kongresssitzung zeigte das Staatsfernsehen Bilder von dem 89-Jährigen. Er saß in kariertem Hemd und Trainingsjacke an einem Podium und wandte sich mit schwacher, aber fester Stimme an die Menschenmenge.

Der frühere Staatschef war mit stehendem Applaus und „Fidel, Fidel“-Rufen von den über 1000 Delegierten und Gästen empfangen worden, wie auf Bildern des Staatsfernsehens zu sehen war. Seinem Bruder, dem jetzigem Staatschef Raúl Castro, dankte Fidel für dessen „ausgezeichnete Mühen“ an der Spitze des Landes.

Fidel Castro regierte den Karibikstaat fast ein halbes Jahrhundert lang nach dem Sieg der Revolution von 1959. Unter seiner Führung wurde auf Kuba ein Einparteiensystem nach sowjetischem Vorbild aufgebaut. Er hatte 2006 aus gesundheitlichen Gründen die Regierungsführung abgegeben und war 2008 dann auch offiziell von seinem Posten als Präsident zurückgetreten. Seit Jahren hatte er sich nicht mehr so ausführlich in der Öffentlichkeit geäußert wie dieses Mal.

Fidel Castros Bruder Raúl, kubanischer Staats- und Parteichef, bleibt derweil unangefochten. Der 84-Jährige wurde am Dienstag für eine zweite, fünfjährige Amtszeit als Vorsitzender der Kommunistischen Partei wiedergewählt. Auch sein Stellvertreter José Ramón Machado Ventura bleibt im Amt. Seine jüngste Bestätigung als Vorsitzender dürfte bedeuten, dass er auch nach seiner möglichen Ablösung durch einen jüngeren Präsidenten 2018 auf einem mindestens ebenso einflussreichen Posten bleiben kann.

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