Kiew / Odessa: Programm der Reise

zur Reise vom 7. bis 15. August 2021

Panoramablick auf das Kiewer Höhlenkloster Bild: Archiv

Teilnahme nur für Geimpfte bzw. Genesene möglich (Details in: Preise und Leistungen)

1.Tag (Samstag).

Individuelle Anreise mit Bahn, Bus oder Flugzeug nach Kiew bis zum späten Nachmittag. Im Hotel erwartet Sie Reiseleiter Bernhard Clasen, taz-Korrespondent für die Ukraine in Kiew.

Nach dem Check-in Abendessen in einem Restaurant und Programmvorstellung. Nach dem Abendessen eventuell noch ein erster Rundgang „Kiew bei Nacht“.

2. Tag (Sonntag)

Der Vormittag beginnt mit einem Rundgang durch die Altstadt von Kiew. Los geht es beim Bessarabischen Markt. Es ist ein überdachter, sehr orientalisch wirkender Markt.

Anschließend zu Fuß weiter zur Oper, zum Goldenen Tor und zum Unabhängigkeitsplatz Maidan, dem zentralen Ort aller Proteste. Dann weiter auf eine kleine Anhöhe zu Fuß zur Sophienkathedrale und von dort zum Michaelskloster und zum berühmten Andreasstieg.

Am Nachmittag treffen Sei den regierungsnahen Politologen und Soziologen Wladimir Wesenko zum Gespräch über die aktuelle politische Situation in der Ukraine.

Das Goldene Tor in Kiew wird während des Stadtrundgangs besucht Bild: Archiv

Anschließend  treffen Sie Boris Sacharow, Projektmanager bei der "Menschenrechtsgruppe Charkiw" und Fernsehjournalist bei Espresse.tv zum Gespräch über die aktuelle politische Situation.

Danach gibt es noch ein Gespräch mit Nina Potarska von der "Women´s league for peace" oder mit dem Menschenrechtler Wolodimir Tschemeris.

Abends gemeinsames Abendessen in einem Restaurant.

3. Tag (Montag)

Heute geht es um die Themen Umweltschutz und Atomkraft. Tschernobyl liegt nur ca. 30 km nördlich von Kiew. Im Kiewer Stadtteil Podyl werden Sie das Tschernobyl-Museum besuchen. Die Ausstellung ist eindrucksvoll, die gezeigten  sind Filmdokumente bewegend.

Danach treffen Sie Mitarbeiter einer der größten ukrainischen Umweltschutz-NGO . Am Abend essen Sie wieder gemeinsam in einem Restaurant.

4. Tag (Dienstag)

Heute fahren Sie nach Meschigorje, einem Dorf nördlich von Kiew am Ufer des zum „Kiewer Meer“ angestauten Dnepr. Hier war der Landsitz des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Seit 2014 können die Ukrainer das 138 ha große Luxusanwesen ihres früheren Staatsoberhauptes besuchen und sich gleichzeitig in ländlicher Abgeschiedenheit von der Großstadt ausruhen.

Meschigorje - Die Residenz des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch Bild: Bernhard Clasen

Früher war an dieser Stelle ein Kloster, das nach der Oktoberrevolution geschlossen wurde. Später war hier ein Gästehaus der ukrainischen Regierung, bis Janukowitsch es 2002 übernahm und ausbauen ließ. In Meschigorje werden Sie auch zu Mittag essen. Es bleibt noch Zeit für einen Spaziergang über das große Gelände mit Strand, Hubschrauber-Landeplatz und eigenem Zoo – oder am „Kiewer Meer“ entlang.

Auf dem Rückweg nach Kiew machen Sie noch einen Stopp in Babin Yar. In der früher dort befindlichen Schlucht fand 1941 das größte einzelne Massaker an jüdischen Menschen im 2. Weltkrieg statt, das von der deutschen Wehrmacht verübt wurde. Mehr als 33.000 Menschen wurden dort allein am 29. und 30. September 1941 erschossen.

Anschließend geht es zurück ins Stadtzentrum.

Der Abend steht Ihnen zur freien Verfügung.

5. Tag (Mittwoch)

Heute besuchen Sie das berühmte Höhlenkloster, eine der ältesten Klosteranlagen der Kiewer Rus, am Steilufer des Dnjepr gelegen. Auf dem oberen und unteren Teil des Klostergeländes finden sich zahlreiche bedeutenden Kirchen, Klöster und Museen sowie die ehemaligen Mönchshöhlen, von denen das Kloster seinen Namen hat. Das Höhlenkloster zählt seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Kiews.

Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung, zum Beispiel für einen Bummel über die Hauptstraße „Chreschatik“ oder einen Besuch im Botanischen Garten.

Nach dem Abendessen geht es gegen 21 Uhr mit dem Nachtzug im 2-Personen-Abteil nach Süden, in die Hafenstadt Odessa.

6. Tag (Donnerstag)

In Odessa werden Sie gegen 6 Uhr morgens eintreffen. Vom Bahnhof geht es direkt ins Hotel, wo Sie sofort Ihre Zimmer beziehen und sich frisch machen können. Nach dem Frühstück geht es dann zu einem Stadtrundgang.

Am Primorski Boulevard in Odessa Bild: Gaby Coldewey

Odessa wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von Katharina II. gegründet. Die Straßen der Altstadt sind schachbrettartig angeordnet, so dass Sie sich schnell selber zurecht finden werden. Sie besuchen die berühmte Potemkin-Treppe (bekannt aus Sergej Eisensteins Film „Panzerkreuzer Potemkin“), den oberen Boulevard am Hafen („Primorski bulvar“), den Stadtgarten und die Einkaufs- und Flaniermeile „Deribasovskaja“.

Odessa gilt als Hauptstadt des Humors. Deswegen werden Sie einigen Bauten und Denkmälern begegnen, die sich so in anderen Städten nicht finden, z.B. den Stuhl. Während andere Städte imposante Bauten oder Denkmäler als Wahrzeichen haben, ist das Wahrzeichen der Stadt Odessa ein Stuhl, zu Ehren des Ganoven Ostap Bender aus dem satirischen Roman „12 Stühle“ der Odessaer Literaten Ilja Ilf und Jewgenij Petrow.

Abends gibt es Essen im Restaurant und noch einen Vortrag eines Journalisten.

7. Tag (Freitag)

Nach dem Frühstück besuchen Sie das Gewerkschaftshaus und haben Gelegenheit, mit einem unabhängigen Gewerkschafter zu sprechen. Im Mai 2014 war es hier zu einer Auseinandersetzung zwischen ukrainischen Maidan-Aktivisten und pro-russischen Demonstranten gekommen, knapp 59 Menschen verloren bei einem Brand im Haus ihr Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Danach gibt es Gelegenheit, den berühmten Odessaer Markt "Privoz" am Bahnhof zu besuchen, auf dem regionales Obst und Gemüse, jede Menge Fisch und auch sonst so ziemlich alles, was man vielleicht gebrauchen könnte, zu kaufen gibt.

Am Nachmittag besuchen wir ein Rehabilitationszentrum, das eine NGO für Binnenflüchtlinge aus den ukrainischen Ostgebieten eingerichtet hat.

Fischverkäuferin auf dem zentralen Markt "Privoz" in Odessa Bild: Archiv

Abends steht noch ein Besuch der Oper auf dem Programm. Das Gebäude wurde, obgleich Odessa nie Teil der k. u. k.-Monarchie war, von den bekannten Wiener Architekten Fellner & Helmer gebaut, und ist schon allein deshalb einen Besuch wert.

Abends gemeinsames Essen am Wasser.

8. Tag (Samstag)

Heute Vormittag machen Sie einen kulturellen Stadtbummel und werden dabei auch architektonisch interessante typische Innenhöfe Odessas bewundern können. Außerdem auf dem Rundgangs-Programm: ein Besuch bei beim Textilbetrieb SHA Odessa. Die Firma versteht sich als patriotisches Unternehmen und ist stolz auf die Marke "Made in Ukraine". Anschließend geht es weiter zu den Designern von Impact HUB Odessa. Als dritten Ort besuchen wir bei diesem Rundgang das Freilichttheater "Grünes Theater". Es ist das kulturelle Herz der Stadt.

Nach dem Mittagessen besuchen wir die Künstlerin Olja Jarova, die Kunstwerke aus Zeitungsschnipseln anfertigt.

Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Sie können durch die Stadt flanieren oder sich am Strand entspannen.

Am Abend gibt es noch ein gemeinsames Essen in einem Restaurant.

9. Tag (Montag)

Nach dem Frühstück endet die Reise. Die TeilnehmerInnen reisen mit Bus, Bahn oder Flugzeut zurück bzw. setzen ihren Aufenthalt in der Ukraine individuell fort.

Die Rückreise kann individuell auch später erfolgen. Näheres beim Veranstalter.

Umstellungen und Änderungen im Detail sind möglich. Stand 14. Januar 2021