Klima-Protest am Berliner Flughafen Tegel: Gut gelandete Aktion

Rund 50 AktivistInnen gelingt am Sonntagvormittag eine Protestaktion im Terminal 1 des Flughafen Tegel. Die Polizei ist alles andere als entspannt.

Den ganzen Betrieb mal ein bisschen geerdet: Sonntagmorgen am Flughafen Tegel Foto: Erik Peter

Am Sonntagvormittag haben KlimaschützerInnen der Initiative Am Boden bleiben das Terminal 1 des Flughafens Berlin-Tegel blockierrt. Kurz nach 11 Uhr fanden sich die zuvor unauffällig verteilten AktivistInnen sekundenschnell zusammen und setzten sich in der Ladenstraße auf den Boden. Über der Fluganzeigetafel ließen sie ein Banner ab: „Cancelled due to Climate Crisis“.

Dass die etwa 50 Klima-AktivistInnen ihre zuvor angekündigte Aktion durchführen konnten, war zunächst nicht abzusehen. Die Berliner Polizei hatte massiv aufgefahren: Viele AktivistInnen wurden auf ihrem Weg abgefangen, aus Bussen geholt und erhielten Platzverweise. Ab 10.30 Uhr waren die Zugänge zum Flughafen komplett gesperrt. Jeder, der per Bus, Privatauto oder Taxi nach Tegel wollte, wurde von den BeamtInnen angesprochen. Ohne Flugtickets war kein Durchkommen.

Michael Efler, Mitglied der Linken im Abgeordnetenhaus, kündigte der taz gegenüber an, den Einsatz „parlamentarisch aufzuarbeiten“ . Eine Rechtsgrundlage für die Maßnahmen sah er nicht.

Die Initiative Am Boden bleiben, die Teil des weltweiten Netzwerks „Stay Grounded“ ist, will das ihrer Aussage nach viel zu lang ignorierte Thema des Flugverkehrs problematisieren. Die Gruppe versteht sich als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung in der Tradition der Kohleproteste von Ende Gelände oder den Protesten gegen den Automobilverkehr von Sand im Getriebe.

Extinction Rebellion kam mit dem Rad
Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das Ziel, die Flugindustrie zu blockieren, war zuvor öffentlich angekündigt worden. Gruppen wie Extinction Rebellion, deren AnhängerInnen per Fahrrad nach Tegel kamen, und die Grüne Jugend unterstützten die Aktion.

Eine junge Aktivistin im Pinguinkostüm sagte, „kein Passagier soll persönlich daran gehindert werden, seinen Flug zu erreichen.“ Während Polizisten die Blockade umstellten, reagierte die Flughafengesellschaft gelassem. Es gebe kein Problem so lange es nicht zu größeren Einschränkungen komme, hieß es.

Die Passagierzahlen an den Berliner Flughafen lagen im Oktober im dritten Monat infolge unter den Vorjahreswerten. In Tegel waren es 2,2 Millionen Fluggäste (-3,1 Prozent), in Schönefeld etwa eine Million (-15,6 Prozent).

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.