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Grafik mit einer Figur, vor deren Mund ein Mikro ist. Darüber steht "freie Rede"
Illustration: Manuel Fazzini

Klimajournalismus im Krieg Zwischen Krieg und Klimakrise

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Die Journalistinnen Rawan Ezzedine aus dem Libanon und Reham Abbas aus dem Sudan finden, Klimageschichten müssen auch in Kriegszeiten erzählt werden.

„Ich denke, wenn der Krieg im Sudan nicht genug Aufmerksamkeit durch die Politik bekommt, dann hilft vielleicht die Umweltperspektive dabei, dass diese Geschichten aus dem Sudan die Welt erreichen“, sagt die sudanesische Journalistin Reham Abbas. Trotz des blutigen Machtkampfs, der seit 2023 zwischen der sudanesischen Armee (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) herrscht, versucht sie, die Zusammenhänge zwischen Krieg, Klimakrise und Umweltzerstörung in ihrer Berichterstattung sichtbar zu machen. Doch wie erzählt man von Umwelt und Klima in einem Land, das mitten in einer der schlimmsten humanitären Katastrophen unserer Zeit steckt – mit mehr als 14 Millionen Menschen auf der Flucht und einer hungernden Bevölkerung?

Auch die Journalistin Rawan Ezzedine aus dem Libanon möchte zeigen, dass Klimageschichten auch in Kriegs- und Krisenzeiten erzählt werden müssen. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 hat sich der Konflikt im Süden des Libanons verschärft. Gleichzeitig steckt das Land in einer tiefen Wirtschaftskrise und politischer Lähmung, die es in einen dauerhaften Ausnahmezustand versetzen. Aber nicht trotz dieser Bedingungen, sondern gerade deshalb meint Ezzedine: „Es ist keine Option, aufzuhören. Wir müssen weitermachen.“

Wie schaffen die beiden Journalistinnen es trotz dieser Umstände weiter, über die Klimakrise und ihre Folgen zu berichten?

Green Panter MENA

Arabisch! Feministisch! Klima! 25 Journalistinnen aus 16 arabischsprachigen Ländern berichten gemeinsam zwei Jahre lang (2024-2026) über die Klimakrise in ihrer Heimat. Willkommen zu Green Panter, einem Projekt der taz Panter Stiftung

Darüber spricht die freie Journalistin Céline Weimar-Dittmar in dieser Folge von Freie Rede mit Ezzedine und Abbas. Beide sind Teil des Green Panter MENA-Projekts der taz Panter Stiftung, das seit Ende 2024 25 Journalistinnen aus 16 arabischsprachigen Ländern zu Klimathemen vernetzt und weiterbildet.

Die Region des Mittleren Ostens und Nordafrikas zählt zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Gebieten der Welt. Die Temperaturen steigen hier im Schnitt doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt, Forschende warnen, dass einige Teile bis 2050 kaum noch bewohnbar sein könnten.

Gleichzeitig prägen Kriege, Konflikte und autoritäre Regime den Alltag vieler Menschen und drängen Klimafragen in den Hintergrund. Und selbst wenn Journalistinnen wie Abbas und Ezzedine über Klima- und Umweltthemen berichten, ist das nur eingeschränkt möglich: „Es gibt ein sehr großes Problem, verlässliche Daten und Zahlen zu finden“, sagt Abbas. „Und selbst wenn es sie gibt, ist es manchmal nicht einfach, sie zu bekommen. Aktuell gibt es keine Dokumentation von Umweltdaten. Es ist nicht einfach.“

Am 15. November erscheint eine 8-seitige Beilage des Projekts Green Panter MENA zusammen mit der wochentaz.

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