Klinsmann-Nachfolger im US-Fußball: Bruce Arena übernimmt

Der frühere Bundestrainer Klinsmann muss nach über fünf Jahren als Coach des US-Teams seinen Platz räumen. Von seinen Fans verabschiedet er sich per Video.

Ein Mann im Anzug schreit und breitet die Arme aus

Trainiert auch noch die Mannschaft von LA Galaxy: Bruce Arena Foto: ap

CHICAGO dpa | Bruce Arena wird Nachfolger von Jürgen Klinsmann als Trainer der Fußball-Nationalmannschaft der USA. Das gab der US-Verband am Dienstag in Chicago bekannt. Der 65-Jährige soll sein Amt am 1. Dezember antreten. Arena hatte die US-Auswahl bereits von 1998 bis 2006 betreut und ist derzeit noch Trainer bei LA Galaxy. „Wenn wir zur jetzigen Zeit die möglichen Kandidaten für das Amt des Männer-Auswahltrainers begutachtet haben, dann stand Bruce an der Spitze der Liste“, sagte Verbands-Chef Sunil Gulati.

Der US-Soccer-Verband hatte sich nach mehr als fünf Jahren von dem frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Vortag getrennt. Einen Tag nach seiner Beurlaubung als US-Coach verabschiedete Klinsmann sich mit einer Video-Botschaft von Fans und Spielern. „Es war eine fantastische Erfahrung und eine große, große Ehre, das Nationalteam über eine solch lange Zeit zu führen“, sagte Klinsmann am Dienstag in einem knapp zweieinhalbminütigen Statement.

Zu seiner Beurlaubung sagte Klinsmann: „Es ist jetzt vorbei, und das respektiere ich“. Er betonte: „Ich war zu tausend Prozent überzeugt, dass wir uns trotz der zwei Niederlagen für die WM 2018 in Russland qualifiziert hätten.“

Die US-Auswahl hatte zuletzt in der WM-Qualifikation gegen Mexiko und Costa Rica verloren. Er sei auch weiter davon überzeugt, dass sein Nachfolger Bruce Arena das Team zur Weltmeisterschaft führen werde, sagte Klinsmann und dankte den amerikanischen Fans und vor allem seinen Spielern, von denen er nach seiner Beurlaubung zahlreiche Nachrichten und Anrufe erhalten habe. „Das hat mich überwältigt und emotional berührt. Ich wünsche ihnen nur das Beste“, sagte der Ehrenspielführer des Deutschen Fußball-Bundes.

Verbandschef Gulati würdigte in der Mitteilung über die Neubesetzung auch die Verdienste des früheren Bundesliga-Torjägers. „Er hat jeden in unserem Verband dazu aufgefordert, neue Wege zu gehen. Dank ihm sind wir als Organisation gewachsen“, sagte Gulati.

Klinsmanns technischer Berater Berti Vogts hat im Konflikt zwischen Liga und Nationalmannschaft sowie in Klinsmanns direkten Art mögliche Gründe für dessen Aus als US-Coach ausgemacht. „Jürgen ist natürlich einer, der die Dinge, die ihn stören, anspricht. Das kommt nicht immer gut an“, sagte der frühere Bundestrainer der Rheinischen Post. Ob der 69-Jährige selber seinen Posten nach der Beurlaubung Klinsmanns behalten werde, sei noch offen.

Klinsmann war im Juli 2011 als Nachfolger von Bob Bradley als US-Coach berufen worden.

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