Kolumne Leipziger Vielerlei: Rechte Schmierereien und ein Monitor

Durch die Woche mit einem Lügenpolitiker, einer verlorengegangenen Maschinenpistole und dem süffisanten Weihnachtsmarkt.

Der sächsische Grünen-Chef Jürgen Kasek

Jürgen Kasek beim „Lügen“ auf einem Landesparteitag Foto: dpa

Jürgen Kasek, der Chef der Bündnisgrünen in Sachsen, hat schon lange etwas mit Journalisten gemeinsam. Beinahe so lange, wie es Legida gibt, darf er sich mit dem wenig schmeichelhaften Attribut „Lügen-“ schmücken. Schon seit Juli des vergangenen Jahres finden sich Tweets von Legida-Anhängern unter dem Hashtag #lügenkasek. Jetzt hat er es auch analog: Am vergangenen Wochenende wurde an seine Leipziger Anwaltskanzlei mit roter Farbe „Lügen-Kasek“ geschmiert. Vor dem Haus fand sich ein Stein mit einer aufgemalten SS-Rune.

In other news: Diese Woche hat die sächsische Regierung den Sachsen-Monitor vorgestellt. Eine Studie, bei der 1.000 Sachsen zu ihren politischen Einstellungen befragt wurden. Dabei finden fast 60 Prozent, die Bundesrepublik sei durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet. Im bundesdeutschen Durchschnitt sehen das nur fast 20 Prozent so. Noch ein Schmankerl aus der Befragung: 18 Prozent sagen, „eigentlich sind die Deutschen anderen Völkern überlegen“.

60 Prozent der Befragten haben außerdem großes oder sogar sehr großes Vertrauen in die örtliche Polizei – haben die alle die Maschinenpistole vergessen? Zur Erinnerung: Im August hatte ein Polizist seine Maschinenpistole an einer Grünauer Tankstelle einfach liegen gelassen. Sie tauchte bis jetzt nicht wieder auf, trotz eines durchaus verführerischen Finderlohns von 1.000 Euro. Jetzt wurde ein Disziplinarverfahren gegen den Mann eingeleitet.

Na ja. Dafür ist jetzt Weihnachten! Also quasi. Jetzt, wo Totensonntag vorbei ist, darf zumindest endlich geschmückt und Glühwein gesoffen werden. Deshalb wurde am Dienstag auch der Leipziger Weihnachtsmarkt feierlich eröffnet. Wer was loszuwerden hat: Die Stadt Leipzig weist darauf hin, dass morgen dann auch der Weihnachtsmann in der Stadt ankommt. Von Mittwoch bis Sonntag hat er Sprechstunde – immer ab 16 Uhr.

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1992 im Saarland geboren, seit einem Praktikum 2015 immer mal wieder für die taz tätig.

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