Kolumnist und Blogger Glenn Greenwald: Der provokante Starjournalist

Für den Journalisten Gleen Greenwald sind Whistleblower wie Bradley Manning und Edward Snowden „Nationalhelden der edelsten Sorte“.

Glenn Greenwald nach dem Interviewtermin mit Snowden in einem Hongkonger Hotel. Bild: reuters

DUBLIN taz | Er liebt Hunde. Glenn Greenwald und sein brasilianischer Partner David Michael Miranda beherbergen elf dieser Tiere in ihrem Haus in Rio de Janeiro. Greenwald sammelt Straßenhunde auf und sucht über seinen Blog neue Besitzer.

Aber er schreibt nicht nur über Hunde, sondern vor allem über die „Whistleblower“ Bradley Manning und Edward Snowden, die er „Nationalhelden mit edelsten Motiven“ nennt und mit Daniel Ellsberg vergleicht, der 1971 die geheimen Pentagon-Papiere über den Vietnamkrieg weitergab.

Greenwald wurde 1967 im New Yorker Stadtteil Queens geboren, wuchs aber in Florida auf. Nach seinem Abschluss in Jura an der New York University Law School 1994 arbeitete er in einer Anwaltskanzlei, die sich auf Bürgerrechtsprozesse spezialisierte.

2005 schloss er die Kanzlei, weil „ich es mir leisten konnte und weil mich die Arbeit nach zehn Jahren langweilte“, sagt er. Danach startete er seinen politischen Blog „Unclaimed Territory“. 2007 wechselte er zum preisgekrönten Nachrichtenportal Salon.com.

Großes Lob für Greenwald

Greenwald hat vier kritische Bücher über die US-Innenpolitik geschrieben, die es alle auf die Bestsellerliste der New York Times schafften. Die US-Zeitschrift The Atlantic rechnet ihn zu den 25 einflussreichsten Kommentatoren der USA, Newsweek hält ihn gar für einen der zehn wichtigsten Leitartikler. 2010 wurde er für seine investigative Arbeit über Mannings’ repressive Internierung ausgezeichnet.

Im August vorigen Jahres kaufte ihn der britische Guardian ein. Seitdem berichtet er täglich in einem Blog und wöchentlich in einer Kolumne aus New York. „Salon hat meine Arbeit stets unterstützt, was es mir schwer macht, dort aufzuhören“, sagte er, „aber ich schätze den Journalismus des Guardian.“

Dem Guardian gilt er als „neue provokative Stimme“. Der US-Kongressabgeordnete Peter King bewundert ihn nicht. Er forderte vor Kurzem, dass Greenwald wegen seiner enthüllenden Berichte über das US-Abhörprogramm „Prism“ eingesperrt werde.

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