Kommentar Bauwagenplatz: Zeit für ein Machtwort

Und niemand traut sich, sich dem Amoklauf Schreibers gegen Zomia in den Weg zu stellen. Selbst die kampferprobte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau macht das von Schreiber initiierte Spielchen mit der Suche nach einer Alternativfläche mit.

Die Sache ist einfach absurd und eine Lachnummer - würde es hier nicht um die Zukunft von Menschen gehen, die ihre alternative Lebensform auch weiterhin ausleben möchten. Da hat Zomia am Ernst-August-Kanal ein Areal gefunden, das hervorragend auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Keine Nachbarn, die in unmittelbarer Nähe wohnen und sich gestört fühlen könnten. Und die Brachfläche wird auf Jahre nicht gebraucht.

Doch ein Übel hat die Fläche. Sie liegt im Territorium des Bezirksamtsleiters Mitte, Markus Schreiber, der der Bauwagen-Wohnkultur den Krieg erklärt hat. Und niemand traut sich, sich dem Amoklauf Schreibers gegen Zomia in den Weg zu stellen. Denn niemand will die Räumung. Wenn man in der Baubehörde auf das Zomia-Problem zu sprechen kommt, fallen die übelsten Kraftausdrücke über den 51-Jährigen Verwaltungsmenschen - doch selbst die kampferprobte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau macht das von Schreiber initiierte Spielchen mit der Suche nach einer Alternativfläche mit.

Und auch Bürgermeister Olaf Scholz schaut zu, als würde er die düsteren Parteigestalten hinter Schreiber fürchten. Dabei ist es als SPD-Parteichef mehr als an der Zeit, Schreiber die Leviten zu lesen und ihm klar zu machen, dass der Bezirk Mitte keine bauwagenfreie Zone ist.

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Jahrgang 1956, Seit 1983 bei der taz – zuerst bei der taz.hamburg und jetzt bei der taz.nord in Hamburg. Ressorts: Polizei, Justiz, Betrieb und Gewerkschaft. Schwerpunkte: Repression, progressive Bewegungen und Widerstand gegen Gentrifizierung

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