Kommentar Billigflughafen Lübeck: Konzept statt Konkurrenz

Das hochverschuldete Lübeck darf nicht weiter gutes Geld schlechtem hinterher werfen.

Seit 50 Jahren versucht die Stadt Linienflugverkehr in Lübeck zu etablieren. Dauerhaft geklappt hat das nie - schlicht wegen des nicht ausreichend vorhandenen Bedarfs. Daran hat auch der Bürgerentscheid zum Ausbau des Airports nichts ändern können.

Es ist schon eine irre Subventionierung, die da seit Jahren von den Lübeckern betrieben wird - damit auch die kleine Hansestadt sich rühmen kann, einen eigenen Passagierflughafen zu betreiben. Alternativlos angewiesen auf den Billig-Anbieter, schanzt die Stadt ihm die unterschiedlichsten offenen und verdeckten, legalen und halblegalen Zuschüsse zu, nur um Ryan Air in Lübeck zu halten - und damit den Airport in Betrieb. Und die irische Dumping-Airline? Dünnt ihren Flugplan immer weiter aus - rechnen tut sich Blankensee für Lübeck schon lange nicht mehr.

In halsstarriger Konkurrenz zu anderen Städten darf das hochverschuldete Lübeck nicht weiter gutes Geld schlechtem hinterher werfen. Was stattdessen endlich her muss, ist ein norddeutschlandweites Flughafenkonzept, das die Kapazitäten und künftigen Bedarfe von Hamburg-Fuhlsbüttel, Lübeck, Rostock-Laage - und dem ewigen Planungs-Evergreen "Kaltenkirchen" - auf den Prüfstand stellt. Das Ziel dabei muss klar sein: eine ökonomisch wie ökologisch gleichermaßen sinnvolle Flugverkehrs-Perspektive für die gesamte Region zwischen Elbe und Ostsee.

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