Kommentar Gastschulabkommen: Die Schüler sind den Preis wert

Schleswig-Holstein sträubt sich und sieht nicht, dass Hamburg am längeren Hebel sitzt.

Vieles spricht dafür, das Großstadtleben gegen ein Häuschen am Stadtrand einzutauschen. In Hamburg heißt das, in ein anderes Bundesland zu ziehen. Hier gutes Geld verdienen und dort Steuern bezahlen - das macht sich auf dem Kontoauszug bemerkbar. Und wenn dann noch Sohnemann in eine nahe gelegene Hamburger Schule geht, kann man sich geschickt um das Dorfgymnasium herummogeln.

Mehrere Millionen Euro kostet das die Hansestadt jährlich. Die berechtigte Forderung Hamburgs, die jährlichen Zahlungen für Gastschüler von 8,5 Millionen Euro auf 30 Millionen zu erhöhen, stößt bei Schleswig-Holstein allerdings auf wenig Gegenliebe. Der Verhandlungspartner sträubt sich und sieht nicht, dass Hamburg am längeren Hebel sitzt.

Die Dienstanweisung der Schulbehörde zeigt, dass sie bedenkenlos schleswig-holsteinische Schüler aussieben wird. Das Nachbarland sollte also nicht zu lange überlegen und den Forderungen besser nachkommen. Natürlich ist der Preis höher als in der Vergangenheit. Aber seit 2004 hat sich die Zahl der Gastschüler mehr als verdoppelt und die Kosten für jeden Schüler - und das gilt für alle Schüler in Hamburg - haben sich erhöht.

Sollten die Verhandlungen scheitern, sind es nicht so sehr die Eltern, die mit den Konsequenzen leben müssen - sondern die Schüler.

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