Kommentar Hafen und Arbeit: Die Chance nach dem Rausch

Die Ernüchterung nach 20 Jahren Wachstumsrausch ist groß - zu Unrecht.

Aus heiterem Himmel bricht das Problem nicht herein. Bereits seit locker einem Jahr ist klar gewesen, dass es kommen wird. Dass die Krise der Weltwirtschaft ausgerechnet Häfen verschonen würde, durfte füglich niemand erwartet haben. Die Ernüchterung nach 20 Jahren Wachstumsrausch ist groß - zu Unrecht.

Die Welt wird nicht wieder so werden, wie sie bis vor kurzem war, und das ist kein Nachteil. Die ungehemmte und hemmungslose Globalisierung ist Vergangenheit, und darin liegt die Chance.

Deshalb müssen speziell die Häfen vorbereitet sein auf die demnächst erneut anschwellenden Warenströme. Und das bedeutet in erster Linie: Kooperation. Wenn der Kuchen kleiner wird, darf der Konkurrenzkampf der norddeutschen Häfen um die Kisten auf den Kais nicht noch härter werden. Zusammenarbeit und Arbeitsteilung sind der richtige Weg.

Dafür muss die Nationale Maritime Konferenz am nächsten Wochenende die Weichen stellen, dafür muss der Bund endlich das seit Jahren verschlampte nationale Hafenkonzept vorlegen. Die jetzige konjunkturelle Verschnaufpause bietet die einmalige Gelegenheit, die Tore zur Welt koordiniert und umweltschonend umzugestalten.

Diese Chance muss genutzt werden - nicht für Rationalisierung von Arbeit, sondern für deren Optimierung.

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