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Kultur ist im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur.
Geld kann niemals Kultur abbilden oder neue Ideen entwickeln. Im Gegenteil, heute durch die Globalisierung zerstört Geld gezielt Kulturkreise.
Die Wirtschaftskultur will seine eigene, willkürliche Anarchie.
Hier haben die Presse und Medientreibenden, unter anderem die Öffentlich-Rechtlichen eine besondere Verantwortung, der sie teils nicht nachkommen.
Ganz gezielt wurden seit dem 1 WK sämtliche Kunst- und Kultureinflüsse aus Frankreich in Deutschland verhindert. Im GEZ-Radio lief seit dem 2WK so gut wie niemals original französische Musik.
Und wenn, wurde sie in dem "Heitschie Bum Beidschie" Industriezweig verändert aufgenommen, damit "Operation Wunderland" funktioniert. Der Kulturrat empört über die neue Richtung der Dezutschen Welle und Deutschlandradio/Funk, immer mehr Sport, Börsennachrichten sind zu hören.
Wer den Blick und Aufarbeitung auf damalige, einseitige Nazi Kulturbetriebe nicht wagt, kann auch die gegenwärtige Kultur und deren Entstehung, Veränderung nicht verstehen.
Die Unterdrückungspolitik der Kapital-Nazis spiegelt sich abstrakt auf heutiger Ebene wieder.
Wenn Geld die kulturelle Vielfalt durch einseitige Inhalte verändert, verhindert, so ist gerade in heutiger Zeit nicht nur der Blick auf Monopolisten sehr wichtig.
Der Grund warum "Künstler auf der Todesliste" stehen, ein Raper Shahin Najafi keinen kulturell, demokratischen Schutz erhält, liegt wohl im Kapital-/Bankenrassismus den Politiker steuern und an dem opportunen wegsehen.
Wieviele sind heute wie damals ziemlich opportun geworden?
Kommt nach dem patentierten Schweinegenom die patentiert dystopische Kultur?
Wenn Geld/Religion/Staatswesen eine kulturelle Unfruchtbarkeit erzeugt, so sollte sich die Elite Gedanken machen. Ein NPD Verbot albern, sie gehören zur aktuellen Kultur.
Dankend kann ich den Beitrag von Philipp Gessler und dem Luchterhand Verlag nur zustimmen.
Passend zur Thematik möchte ich auf die Beiträge in dem Begleitbuch/Ausstellung "Kunst an der alten Seidenstraße" von Heinz Spielmann verweisen.
Ein Feuerwerk der Vielfalt, Kampf-Absagen und freiem Internet, der neuen Seidenstraße.
Ganz ehrlich... das Sommerloch bringt doch echt ALTE Schinken als NEUHEIT ans Licht... *gähn*.
Eine Nachricht sollte wenigstens NEU sein... oder interessant.
Die taz hat sich entschieden, einen Artikel zu veroeffentlichen, der die Ergebnisse einer Recherche darlegt, und einen Kommentar. Der Kommentar bewertet.
Niemand kann wohl die Ergebnisse der Recherche abstreiten, dass die Verleger, die nach 45 Erfolg mit ihrem Verlag Erfolg hatten, sich zwischen 39 und 49 einen anderen Verlag von einem vertriebenen Verleger einverleibt haben.
Ich finde es gut, dass die taz recherchiert hat, und wundere mich, dass der Verlag es nicht auch selbst tut.
Die Frage der Bewertung scheint mir: Hätten die Verleger nach 45 die Wahrheit sagen müssen oder durften sie schweigen und lügen? Hier on-line schreibt die Mehrheit, das für seine Vorteilsnahme 39-45 und sein Schweigen nach 45 niemandem ein Vorwurf zu machen ist.
Wenn dies so wäre, so wäre auch Recherchieren ohne Sinn. Ich finde die Recherche eine Leistung, die sich die taz leistet und die einen Beitrag leistet, den offensichtlich im Fall Luchterhand kein anderer zu leisten im Stande war.
@ Thomas Sch.
Die BRD ist aber kein totalitärer Staat. Das ist der "kleine, feine" Unterschied.
By the way,glaubst Du wirklich, der Staat (z.B. kraft Lehrpläne der Schulen) hätte so ganz und gar keinen Einfluss auf Dich gehabt? Hard to believe.
"Bücher zu schreiben ist ein einsames, meist aufreibendes Geschäft. Und wer es wagt, ein belletristisches Werk zu verfassen..." - Merkwürdig, wenn der Infinitiv nachgestellt ist, wird ein Komma gesetzt, wenn der Infinitiv vorangeht, wird das fast immer "vergessen".
"Dabei war das Verlagswesen kaum weniger von Nazis infiziert als Wirtschaft, Wissenschaft oder Justiz Westdeutschlands." - Gemeint ist wohl des "späteren" Westdeutschland, denn während der Nazizeit waren Wirtschaft, Wissenschaft und Justiz ganz Deutschlands "infiziert".
Vollkommen alberner Artikel, der uns eine heile Welt vortaeuschen will. Die Welt ist nicht schwarz und weiss wie Sieger und Besiegte, um es deutlich zu sagen, sondern grau. Schon weil Menschen sich in der einen oder andeeren Weise arrangieren muessen.
Selbsverständlich kann man in der NS-Zeit gelebt haben, ohne was mit den Nazis zu tun gehabt haben zu müssen. Ich lebe ja auch im hier und jetzt ohne was mit der Merkel-Regierung zu tun zu haben. Und auch wenn man mich damals zur Wehrmacht eingezogen hätte -Widerspruch wäre da vtl. tödlich gewesen - heißt, daß doch nicht, daß ich mir automatisch ein Hitlerbild über den Kamin gehängt hätte. Ich habe ja auch jetzt kein Merkel-Foto am Kühlschrank kleben. Ob ich nun als Bundes- oder als Reichswehrsoldat das Land verteidige ist mir als Schütze Durchschnittsarsch doch völlig piepe.
Ja ja, der faulige Geruch, auf den man Dank der Gnade später Geburt so erhaben verweisen kann... den Beweis, dass man damals der "Welle" widerstanden hätte, am Besten schon als 17-jähriger Knirps (Grass), braucht man ja Gottlob nicht zu erbringen.
Die Wahrheit sollte auf den Tisch.
Wenn wir einen Blick auf die sich ständig wiederholenden Hetzjagden auf alles, was auch nur im entferntesten etwas mit der Nazizeit zu tun haben könnte, beobachten, sollte eben jene Vertuschung nicht im geringsten verwundern.
Existenzen hängen daran, ganz genauso wie in den 90ern bei der Stasi-Hetzjagd, und jeder Betroffene weiß das natürlich.
Natürlich ist es absolut unglaubwürdig zu erklären "ich hatte doch DAMIT nix zu tun", am besten noch in mit X vielen Orden behängter Uniform.
Auf der anderen Seite ist es jedoch ziemlich naiv zu glauben - um nicht "Vogel-Strauß-Syndrom" zu sagen --, daß (beispielsweise) ehemalige Gauleiter nichts mit der NS-Zeit zu tun hatten.
Dummerweise gilt das jedoch für alle möglichen Personengruppen: Wissenschaftler, Lehrer, Unternehmer und so weiter. Hätten diese nämlich nicht einen Fuß in der NSDAP-Tür gehabt, wären sie wohl kaum Lehrer, Wissenschafter, Unternehmer etc geblieben -- ganz unabhängig davon, was sie wirklich "geglaubt" haben. Stattdessen wären sie vermutlich in irgendeinem KZ geendet - jegliche "Gesinnungsprüfung", insbesondere im Nachhinein, ist damit relativ albern. "KZ oder Leben?" mag vielleicht der überzeugte Linke klar mit "KZ" beantworten - der überwiegende Rest wird sich aber vermutlich doch fürs Leben entscheiden.
Um dann, Jahrzehnte später, dafür bestraft zu werden.
Kurzum: würde es mich betreffen, ich würd' auch die Klappe halten -- und hoffen.
Die CDU beschäftigt sich in ihrem Grundsatzprogramm mit dem Islam – und grenzt die Religion damit explizit aus. Dabei war die Partei schon einmal weiter.
Kommentar Intellektuelle in der NS-Zeit: Was nie gesagt worden ist
Bücher zu schreiben ist ein unsicheres Geschäft. Kurz nach dem Krieg schauten viele nicht so genau hin, wer ihr Honorar zahlte. Das sollten sie aber, besser spät als nie.
Bücher zu schreiben ist ein einsames, meist aufreibendes Geschäft. Und wer es wagt, ein belletristisches Werk zu verfassen, der muss sich häufig mit wirtschaftlicher Not, zumindest aber mit großer Unsicherheit anfreunden, solange er noch keinen guten Ruf hat. Deshalb klammert sich die schreibende Zunft gern an ihre Verlegerinnen und Verleger, die ihnen etwas Sicherheit und hoffentlich genug Geld geben.
Das war immer so, auch in der Nachkriegszeit, in der viele Schreibende hierzulande lieber nicht so genau nachschauten, wer ihnen da ein Honorar und eine glänzende Zukunft versprach. Dabei war das Verlagswesen kaum weniger von Nazis infiziert als Wirtschaft, Wissenschaft oder Justiz Westdeutschlands.
Die Nachkriegsjahre des damals so renommierten Luchterhand-Verlags und die braunen Flecken auf seinem scheinbar weißen Kittel sind insofern typisch für nicht wenige deutsche Verlage. Da musste nur jemand kommen wie der joviale, spendable und sich etwas links gebende Luchterhand-Verlags-Chef Eduard Reifferscheid (1899–1992) mit seinem enormen Gespür für junge Talente wie Günter Grass – und keiner fragte nach, ob er nicht vielleicht seine Vergangenheit in der Nazizeit geschönt haben könnte. Und worauf eigentlich die Blüte dieses Verlagshauses beruhen könnte.
Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich, etwa in der Gruppe 47, eine Elite der Autoren bildete, die ab 1945 öffentlich fast schon frech behauptete, mit diesen düsteren zwölf Jahren nichts zu tun gehabt zu haben. Dies ist auch ein Teil der Erklärung dafür, dass es manchen ihrer Verlage gelang, die eigene braune Ecke in der Geschichte ihres Hauses problemlos zu verstellen und dann zu vergessen.
Erst in den letzten Jahren – siehe etwa Martin Walser in der Paulskirche oder Günter Grass mit seinem Waffen-SS-Geständnis und seinem Israel-Gedicht – fängt man an, zu ahnen, dass einige Nachkriegsstarautoren vielleicht immer noch etwas aufzuarbeiten haben. Für viele Verlage gilt dies ebenfalls. Wie überall in der Gesellschaft musste auch bei ihnen erst die Gründergeneration tot sein, ehe das genaue Hinschauen begann. Manche stellen sich dieser schmerzlichen Aufgabe, andere nicht.
Eine vertuschte Vergangenheit aber, das ist auch im edlen Kulturleben zu lernen, bleibt nicht im gnädigen Vergessen oder schamhaften Verschweigen. Eines Tages dringt ihr fauliger Geruch an die Luft. Wer klug ist, wartet nicht darauf.
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Kommentar von
Philipp Gessler
Autor*in