Kommentar Rød-Grøn: Auf Anhieb eine gute Wahl

Eine Dänen-Ampel wäre ein großer Gewinn für Schleswig-Holstein. Aber Albig darf sich nicht so vorführen lassen wie Heide Simonis vor sieben Jahren.

Torsten Albig hat nur einen Versuch. Und das ist richtig so. Sollte der SPD-Spitzenkandidat am Dienstag bei der Wahl zum schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit verfehlen - dann war es das eben. Dann wird die Dänenampel auch im zweiten Versuch nach 2005 an einem Verräter scheitern.

Dann aber lohnte sich das Nachsehen, welche Sozialdemokraten - wer denn sonst! - damals wie heute im Landtag sitzen, und viele sind das nicht. Aber zuallererst darf Albig sich nicht so vorführen lassen wie Heide Simonis vor sieben Jahren in vier Wahlgängen.

Ein Bündnis aus SPD, Grünen und SSW wäre ein großer Gewinn für die Zukunft und die Demokratie im nördlichsten Bundesland. Der ausgehandelte Koalitionsvertrag ist - eingedenk der Grenzen des Möglichen bei desaströser Haushaltslage - ein ambitioniertes Papier, dessen Umsetzung vieles im Land verbessern würde. Und schon die Koalition selbst wäre ein Zeichen politkultureller Reife.

Das Mitwirken des SSW ist beispielgebend für eine moderne Sicht der Welt: Türken oder Nigerianern die deutsche Staatsbürgerschaft anzudienen, ist gut. Die seit 1.000 Jahren - und damit schon länger als die Deutschen - da oben im Norden lebenden Friesen und Dänen mitregieren zu lassen, ist sogar noch besser.

Es muss auf Anhieb klappen, am Dienstag im Kieler Landtag. Das wäre eine gute Wahl.

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