Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
"...Aber dort (*in unseren demokratischen Staaten) können die Bürger die Politiker selbst abstrafen."
Naja, in Amerika ist, aufgrund der Anti Terror maßnahmen und im Namen der Staatssicherheit, ALLES unter Verschluss. Bei uns bekommen unsaubere Politiker eine extravagante Rente inkl. einer Abfindung mit Dienstwagen & dazugehörigem Fahrer oder kriegen einen lukrativen Diplomatenposten in Afrika! Gebrochene Wahlversprechungen sind mittlerweile so sehr die Norm, daß Politiker sich mit dieser Norm rechtfertigen & zum Verhängnis wird höchstens die spontan geäußerte Meinung oder der Rücktritt aufgrund relativer Kleinigkeiten!
...fast so wie bei den "Prinzlingen" der Windsor-Sachsen-Gotha-Koburg-Hanover in "Great Britain"...
Sven Hansen lebt wohl schon lange in China. Nur so ist zu erklären, dass er tatsächlich glaubt, außerhalb Cinas könnten "Bürger" den Machtmissbrauch von staatlichen Eliten stoppen oder bestrafen.
@Kein Kunde:
Hervorragend, so ist es!
Anderseits gehört dem Kapitalismus nach dem "Singapurer Modell" ja sowieso die Zunkunft, da reicht dann auch wieder eine Partei. Ist ja auch effizienter und so. Und in einer so musterhaft marktkonformen Demokratie kann sich unsere herrschende Klasse dann noch viel besser am Volk bereichern.
Da kann man den kleinen Prinzen dann auch ruhigen ihren Auslauf gönnen, sollen sich ja die Hörner abstoßen, bevor sie Leistungsträger werden.
Da hätte ich einen Tipp für die KP.
Aufsplitten und mit 5 neuen Namen neu beginnen.
UN legen neue Daten zum Hunger in Gaza vor. Im Schifa-Spital sollen sich Hamas-Anführer verstecken. Netanjahu hält an Bodenoffensive in Rafah fest.
Kommentar Skandal Chinas KP: Prinzlinge fressen die Partei
Chinas Zensoren versuchen die Skandale ihrer Kadersprösslinge zu vertuschen. Nicht einfach in Zeiten von Machtkämpfen. Ein Hoch auf den Parteitag.
Die in China „Prinzlinge“ genannten Kinder hoher KP-Kader haben einen sehr schlechten Ruf. Oft verhalten sie sich wie Playboys, werfen mit Geld um sich und stellen sich siegesgewiss über das Gesetz.
Notfalls werden ihre mächtigen Eltern sie schon decken. Das Einparteiensystem macht die Kadereltern nur ihresgleichen gegenüber rechenschaftspflichtig. Und weil die Kader das Interesse eint, dem Ansehen der Partei und damit der eigenen Macht nicht zu schaden, werden möglichst viel Skandale unter den Teppich gekehrt.
Doch das ist zurzeit nicht mehr so leicht. Zum einen ist das bisherige Informationsmonopol der KP löchrig geworden. Zwar gibt sich die Zensur redlich Mühe und indiziert momentan selbst das Wort „Ferrari“. Aber mit der chinesischen Twitter-Variante Weibo können Infos manchmal so schnell verbreitet werden, dass die Zensoren nicht hinterherkommen.
Zum anderen sorgt der Machtkampf kurz vor dem 18. Parteitag, auf dem es zum Generationswechsel kommen soll, gelegentlich für Transparenz. So wird selektiv schmutzige Wäsche gewaschen, wenn damit im Machtkampf einem Konkurrenten geschadet werden kann. Dann werden die Prinzlinge, wie jetzt der im Ferrari verunglückte Sohn vom Politbürokandidaten Ling Jihua, plötzlich zum Elternrisiko.
Die Playboys höhlen also das Machtmonopol der KP aus. Es wäre schön, wenn immer Parteitag wäre. Doch die meisten Menschen in China dürften auch so mit jedem weiteren Skandal verstehen, dass die KP kontrolliert und ihr Monopol aufgehoben gehört. Denn das ist genau der Unterschied zu demokratischen Staaten. Machtmissbrauch von Politikern kennen natürlich auch sie. Aber dort können die Bürger die Politiker selbst abstrafen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Sven Hansen
Auslandsredakteur (Asien)
Asienredakteur seit 1997, studierte Politologie in Berlin und Communication for Development in Malmö. Organisiert taz-Reisen in die Zivilgesellschaft, Workshops mit JournalistInnen aus Südostasien und Han Sens ASIENTALK. Herausgeber der Editionen Le Monde diplomatique zu Südostasien (2023), China (2018, 2007), Afghanistan (2015) und Indien (2010). Schreibt manchmal auch über Segeln. www.fb.com/HanSensAsientalk @SHansenBerlin