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@Gustav: Nun habe ich ja mit der ANC-Führung so meine Probleme. Die Leutchen haben, seit sie an der Macht sind, sehr gut mit den Wölfen zu heulen gelernt. Aber daß sich ausgerechnet die Putschberater von der Friedrich-Naumann-Stiftung um die Freiheit in Südafrika sorgen, das ist wirklich originell! Ich kann mir schon denken, um welche Freiheit es denen geht. Und daß die einstige Bürgerrechtlerin Helen Zille spätestens nicht mehr als Freiheitsikone taugt, seit sie (verfassungswidrig) die Armee in die Townships schicken wollte, sollte sich doch herumgesprochen haben.
Mörder in Polizeiuniform ändern sich eben nicht, nur weil das Regime wechselt.
naja, der kommentar birgt nichts neues, die ANC ist schon lange keine zukunftswerkstatt mehr. dominic johnson vermischt da eine menge, was zwar zusammengehört, jedoch nicht isoliert betrachtet werden kann.
"wer hätte gedacht, 18 jahre nach der apartheid..."
das es verhältnismäßig friedlich läuft?
aber d. johnson, braucht wohl mehr spektakel:
der schlußgedanke, "am kap brechen gefährliche zeiten an" liest sich, wie ein schlechter kino-trailer. ein bisschen hoffnung darf der author schon noch haben, nur in wen, wenn nicht zuma? in die menschen.
Good bye Lennin sorry Zuma
Wie würde wohl die Überschrift lauten, bestunde die Apartheid noch?
Zeter und Mordio würden die Gutmenschen schreien....
Das eigentliche Problem ist doch, wenn der ANC die Demokratie aushöhlt und die Freiheit der Bürger in Gefahr bringt: http://2010sdafrika.wordpress.com/2012/08/30/sicherheitsarchitektur-sudafrika/.
Der Drogenbeauftragte der Regierung will stärker gegen das Rauchen vorgehen. Und wo bleibt das Recht auf unvernünftige Entscheidungen?
Kommentar Südafrika: Zuma hat seinen Staat nicht im Griff
Der ANC ist nicht mehr der Hort der Zukunftsentwürfe und des progressiven Denkens. Nicht wegen Zumas Stärke, sondern wegen seiner Schwäche.
Groß waren die Befürchtungen, als vor drei Jahren Jacob Zuma Präsident von Südafrika wurde: Der wortgewaltige Demagoge würde einen linkspopulistischen Schwenk vollziehen, die Gewaltenteilung mit Füßen treten, das fragile „neue Südafrika“ auf simbabwische Irrwege führen. Nichts von all dem ist eingetreten. Zuma regiert ausgesprochen bedächtig, er stellt sich gegen linke Scharfmacher und kommt dem Postapartheid-Establishment aus weißem Kapital und schwarzen Neureichen weit entgegen – zu weit, sagen seine Kritiker.
Erleichterung ist darüber nicht angebracht. Im Gegenteil: Wenn Südafrikas Regierung es nicht schafft, irgendetwas an den zunehmenden Problemen des Landes zu lösen, gibt das zu höchster Besorgnis Anlass. Nicht nur, weil die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht und die Wut der Besitzlosen immer größer wird. Es scheint auch kaum eine Kontrolle über die verschiedenen Staatsorgane zu geben.
Wer hätte es für möglich gehalten, dass in Südafrika 18 Jahre nach Ende der Apartheid schwerbewaffnete Polizisten, darunter viele Weiße, 34 demonstrierende Bergleute massakrieren? Und dass zwei Wochen später die Überlebenden wegen Mordes angeklagt werden, während die verantwortlichen Polizisten frei herumlaufen? Wie kann es sein, dass in Polizei und Justiz Apartheidzeiten aufleben, während die hilflose ANC-Regierung den Eindruck macht, als sei sie in der Opposition?
Jacob Zuma, so scheint es, hat so aufs Leisetreten geachtet, dass er seinen Staat nicht mehr im Griff hat. Nun gerät ihm alles aus den Fugen. Das Marikana-Massaker und die Folgen haben Südafrikas politische Kultur unwiderruflich verändert: Der ANC ist nicht mehr der Hort der Zukunftsentwürfe und des progressiven Denkens. Aber in wen sollen Südafrikaner jetzt ihre Hoffnungen setzen? Das ist nicht auszumachen. Am Kap brechen unübersichtliche, gefährliche Zeiten an. Nicht wegen Zumas Stärke, sondern wegen seiner Schwäche.
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Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.