Kommentar zu Musikschulen: Bildung kostet. Basta!

Wer wie Berlin Bildung für alle will, muss auch die Musikschulen ausreichend finanzieren.

Wieso schaffen es knapp 2.000 MusikschullehrerInnen, denen die Honorare erhöht werden, mit ihren Protesten dagegen trotzdem in die Zeitungen? Weil Berlins bezirkliche Musikschulen Einrichtungen sind, von denen viele Menschen profitieren. Sie bieten – bislang – auch denen musikalische Bildung, für die das Klavier im Haus keine Selbstverständlichkeit ist.

Und das sind viele in Berlin, denn die Einkommen hier sind niedrig und steigen nicht mit den Lebenshaltungskosten. Wenn den für den öffentlichen Dienst freiberuflich tätigen MusikschullehrerInnen also die Honorare erhöht werden, ist das vollkommen richtig und gut und begrüßenswert. Sie müssen für ihren in der Regel sehr engagierten Einsatz ordentlich bezahlt werden.

Doch muss eine solche Tariferhöhung unbedingt mit einer Erhöhung des Etats für die Musikschulen einhergehen. Sonst führt sie dazu, dass die Schulen ihr Unterrichtsangebot reduzieren müssen, um die Ausgaben für die höheren Stundenlöhne durch eine geringere Anzahl von Lehrstunden auszugleichen. Die Plätze an bezirklichen Musikschulen, die teils jetzt schon außerordentlich lange Wartelisten haben, würden dann noch knapper.

Und auch die andere Alternative, nämlich die höheren Stundenlöhne über Entgelterhöhungen für die SchülerInnen einzuholen (sprich: die Preise zu erhöhen), machte den Musikschulunterricht künftig zum Luxus für Wenige. Nein: Wer wie Berlin ausdrücklich Bildung für Angehörige aller Einkommensschichten will, muss das auch finanzieren. Basta.

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