Kommentar zu Schul-Wachschutz: Schüler brauchen Sicherheit

Wachschützer an Schulen können in Extremfällen unvermeidbar sein. Allgemein sollte aber auf Freiwilligendienste gesetzt werden - und auf Laternen.

Uniformierte Sheriffs vor dem Schultor sind keine nachhaltige Lösung von Gewalt- und Drogenproblemen an Brennpunkten. Daran ändert auch der gestrige Vorfall an der Neuköllner Albert-Schweitzer-Schule nichts. Doch in der Schultoilette plötzlich inmitten von Junkies und Spritzbesteck zu stehen, ist Schülern nicht zuzumuten. Darum ist der Wachschutz zumindest an dieser Schule bis auf Weiteres unverzichtbar.

Die Albert-Schweitzer-Schule ist eine Vorzeigeschule mitten im Brennpunkt. Klar, auf die Dauer helfen nur drogenpolitische und Gewaltpräventions-Maßnahmen, um die Gegend zu befrieden. Um Schülern aber ein sicheres Lernumfeld garantieren zu können, muss der rot-schwarze Senat mit finanzieller Ausstattung helfen: Gerade die CDU hatte den Wachschutz vor Schulen immer in höchsten Tönen gelobt. Und jetzt stellt sie bekanntlich den Innensenator.

Guter Draht zu Schülern

Für eine sichere Schule braucht es aber nicht überall Wachschützer, bisweilen genügt es schon, Laternen auf dem Schulhof aufzustellen. Das ist weitaus billiger zu haben. Und noch eins berichten Schulleiter: Die Wachschützer hatten vielerorts einen guten Draht zu den Schülern: Sie waren immer da und ihre Aufgabe bestand nicht darin, die Schüler zu bewerten; darum wendeten sich viele Pubertierende mit ihren Alltagsproblemen an die "großen Brüder" am Schultor. Das könnten auch ehemalige Schüler im Rahmen eines Freiwilligendienstes erledigen.

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Jahrgang 1985, ist Redakteur im Berlin-Ressort der taz und kümmert sich vor allem um Arbeits- und Wirtschaftsthemen. Vor seiner Ausbildung zum Redakteur an der Deutschen Journalistenschule in München hat er in Potsdam Politik-, Verwaltungswissenschaften und Philosophie studiert.

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