Kommentar: Tarif-Einigung bei Damp Kliniken: Die Politik muss handeln

Der Tarifkonflikt bei den Damp Kliniken zeigt, dass politischer Handlungsbedarf besteht, weil es gefährlich ist, wenn Rendite das Handeln der Klinik-Manager bestimmt.

Der Tarifkonflikt bei den Damp Kliniken ist kurz vor einer endgültigen Eskalation doch noch mehr oder weniger am Verhandlungstisch beigelegt worden. Das ist gut so und daher kein Wunder, dass beiden Tarifkontrahenten ein Stein vom Herzen fällt.

Denn der Helios-Konzern hatte hoch gepokert und sich an den Rand der Illegalität manövriert. 1.000 Mitarbeitern einer Servicegesellschaft zu kündigen, nur weil sie vom Grundrecht auf Streik Gebrauch machen, wäre ein klarer Verfassungsbruch gewesen. Von irgendwelchen strafrechtlichen oder arbeitsrechtlichen Folgen ganz zu schweigen. Das hätte nämlich die Politik auf den Plan rufen müssen, zu intervenieren.

Für die Gewerkschaft Ver.di ist der Tarifkonflikt sicher als Erfolg zu verbuchen – nicht nur aus finanziellen Gründen für die Mitglieder in den Damp-Kliniken. Es ist der Gewerkschaft gelungen, den Service-Mitarbeitern bei dem Umstrukturierungsprozess des Konzerns, der nun mal zur unternehmerischen Freiheit in dieser Republik gehört, eine Perspektive zu geben und die Jobs zumindest für einige Zeit zu sichern.

Der Tarifkonflikt bei Damp hat aber auch der Öffentlichkeit sehr anschaulich gemacht, wie gefährlich es für Klinikangestellte und Patienten ist, wenn in der Klinikbranche die Renditen der Aktionäre das Handeln der Klinik-Manager bestimmen. Da besteht also für die Politik enormer Handlungsbedarf.

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Jahrgang 1956, Seit 1983 bei der taz – zuerst bei der taz.hamburg und jetzt bei der taz.nord in Hamburg. Ressorts: Polizei, Justiz, Betrieb und Gewerkschaft. Schwerpunkte: Repression, progressive Bewegungen und Widerstand gegen Gentrifizierung

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