Komplott in Aserbaidschan: Schlag gegen mutmaßliche Iran-Agenten

22 Verdächte sind in Aserbaidschan festgenommen worden. Sie sollen Anschläge auf Staatsbürger Israels sowie anderer westlicher Staaten vorbereitet haben.

In Aserbaidschan wurden seit Beginn des Jahres 22 mutmaßliche Iran-Spione verhaftet. Bild: dpa

BERLIN taz | Aserbaidschans Sicherheitskräfte haben einen iranischen Spionagering im Land ausgehoben. Zwischen Ende Januar und dem 20. Februar seien dem Inlandsgeheimdienst 22 iranische Spione ins Netz gegangen. Dadurch hätten Attentate auf Staatsbürger Israels und der USA, aber auch anderer Staaten, verhindern werden können.

Dies teilt das Ministerium für Nationale Sicherheit Aserbaidschans in einer am Mittwochnachmittag verbreiteten Erklärung mit. Auf Anweisung der iranischen Revolutionsgarden hätten die Festgenommenen konspirative Wohnungen angemietet. Die Spione, die wegen Staatsverrats und illegalem Waffenbesitz unter Anklage stünden, seien in Ausbildungslagern in der Nähe von Teheran und Karadsch auf ihre Aufgabe vorbereitet worden. Bei den Festgenommenen seien zahlreiche Maschinengewehre, Pistolen, Munition und verschiedene Sprengsätze sichergestellt worden.

Der Zeitpunkt der Erklärung über die Verhaftung iranischer Spione kommt für viele Beobachter überraschend. Ihre Veröffentlichung fällt in die Berichterstattung über die Reise von Aserbaidschans Verteidigungsminister Safar Abiew in den Iran, wo dieser sich bemüht, das Verhältnis beider Länder zu verbessern.

Aserbaidschan werde es nicht zulassen, dass sein Territorium für Angriffe gegen den Iran genutzt werde, zitiert die aserbaidschanische Nachrichtenagentur Turan den aserbaidschanischen Verteidigungsminister in Teheran. Gegenüber seinem iranischen Amtskollegen Ahmed Wahidi erklärte Abiew, Baku und Teheran dürften nicht zulassen, dass ihre Feinde einen Keil zwischen sie trieben. Aserbaidschan sei an guten nachbarschaftlichen Beziehungen mit dem Iran interessiert und benötige dessen Unterstützung, zitiert die aserbaidschanische Zeitung Zerkalo Abiew am Mittwoch. Die militärische Zusammenarbeit beider Länder, so Abiew, sei ein Schlüssel für Frieden und Stabilität in der Region.

Iran ist offensichtlich ebenfalls an guten Beziehungen zu Aserbaidschan und der Türkei gelegen. Am vergangenen Sonntag berichtete der iranische Botschafter in Aserbaidschan, Muhammedbagir Bachrami, von einem Treffen der Außenminister der Türkei, Aserbaidschans und des Iran in der aserbaidschanischen Enklave Nachitschewan. Dort hatten sich die drei Minister gegenseitig versichert, man werde nicht zulassen, dass das eigene Territorium für einen Angriff auf das Nachbarland genutzt werde.

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