Konflikt auf den Philippinen: Verhandlungen über Waffenstillstand

Bei Kämpfen um die Hafenstadt Zamboanga sind inzwischen mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Rebellen und Regierung wollen miteinander reden.

Ein Regierungssoldat in Zamboanga. Bild: reuters

ZAMBOANGA afp | Nach mehrtägigen Gefechten in der Hafenstadt Zamboanga im Süden der Philippinen verhandeln die muslimischen Aufständischen mit der Regierung über einen Waffenstillstand.

Vizepräsident Jejomar Binay habe mit dem Rebellenführer Nur Misuari über einen möglichen Friedensplan gesprochen, sagte ein Sprecher Binays am späten Freitag. Dieser habe Verhandlungen zugestimmt. Laut dem Verteidigungsministerium gab es aber auch in der Nacht weiterhin Kämpfe.

Die Rebellen der Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF) waren am Montag in Fischerdörfer am Rande von Zamboanga eingedrungen. Bei der Gruppe soll es sich um rund 180 Kämpfer handeln. Bei gewaltsamen Übergriffen der Aufständischen und Kämpfen mit Sicherheitskräften wurden seither mehr als 50 Menschen getötet und etwa 70 weitere verletzt.

Misuari hatte zuvor ein vorläufiges Friedensabkommen zwischen der Regierung von Präsident Benigno Aquino und der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF) kritisiert, die sich im Jahr 1978 von der MNLF abgespalten hatte. Misuari wirft der Regierung vor, seine Gruppe auszugrenzen und ein Friedensabkommen aus dem Jahr 1996 zu missachten.

Die Rebellengruppe kämpft seit den 1970er Jahren auf den mehrheitlich katholischen Philippinen für die Unabhängigkeit der Muslime im Süden. Bei dem Abkommen aus dem Jahr 1996 gab sie die Forderung nach Unabhängigkeit zugunsten von mehr Autonomie auf. Im August forderte Misuari aber erneut einen unabhängigen islamischen Staat im Süden der Philippinen.

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