Konflikt in Zentralafrikanischer Republik: „Bangui wird in Flammen aufgehen“

Nach der Festnahme des Warlords Dhaffane machen seine Kämpfer gegen die Seleka-Rebellenregierung mobil. Weitere Zusammenstöße folgen.

Hier noch recht einig: Seleka-Rebellen im März 2013. Bild: ap

GOMA taz | Einer der mächtigsten Warlords der die Zentralafrikanische Republik beherrschenden Seleka-Rebellen sitzt in Haft. General Mohamed Dhaffane, militärischer Führer einer der vier Seleka-Fraktionen, bis Samstag der für Wälder zuständige Minister der Seleka-geführten Übergangsregierung, wurde am Sonntag zu einem Treffen mit Staatspräsident Michel Djotodia bestellt, festgenommen und ins Militärlager Camp Le Roux gebracht, berichtet die zentralafrikanische Onlinezeitung „Journal de Bangui".

Dhaffanes Soldaten werden für den Mord an einem Studenten in der Hauptstadt Bangui am Donnerstag verantwortlich gemacht. Am Freitag kam es deswegen zu Protestdemonstrationen, die von Seleka-Einheiten blutig niedergeschlagen wurden.

Dhaffane werden auch Korruption und Diebstahl vorgeworfen. Er gilt als Hardliner der Seleka, seine Gruppierung agiert faktisch autonom. Die Übergangsregierung unter Präsident Djotodia hingegen versucht, mit der zivilen politischen Landschaft zusammenzuarbeiten und internationale Unterstützung zu sammeln. Dabei ist Dhaffane ein Hindernis, weil er den Aufbau einer zentral kommandierten Armee verhindert.

Seine Kämpfer nehmen die Ausschaltung ihres Kommandeurs aber offenbar nicht hin. In Reaktion auf seine Verhaftung errichteten Dhaffane-treue Soldaten Berichten zufolge an mehreren Kontrollpunkten am Rand von Bangui Straßensperren und belästigten Zivilisten. In der Hauptstadt rückten Einheiten der regionalen Friedenstruppe FOMAC verstärkt zu Patrouillen aus, gemeinsam mit französischen Soldaten.

Der jüngere Bruder des festgenommenen Generals, Oberst Hamed Dhaffane, kündigte am Sonntag an, man werde Bangui in Flammen aufgehen lassen, sollte General Dhaffane nicht wieder freikommen. Umgehend kam auch er in Haft.

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