Korruptionsverdacht bei der Fifa: Zwanziger will WM-Vergabe überprüfen
Die Ethikkommission des Fußballweltverbands Fifa soll nach Meinung des Ex-DFB-Chefs die Vergabe der WM an Deutschland 2006 untersuchen.
FRANKFURT AM MAIN dpa | Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger macht sich für eine Untersuchung der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland durch die Ethikkommission des Weltverbandes FIFA stark. „Die WM-Vergabe 2006 muss auch überprüft werden, wenn es Verdachtsmomente gibt, die ich nicht kenne“, sagte Zwanziger in einem Interview, das der freie Sportjournalist Jens Weinreich am Sonntag in seinem Blog veröffentlichte.
Schon zuvor hatte Zwanziger, der Deutschland im FIFA-Exekutivkomitee vertritt, die Aufarbeitung der WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022) sowie des Bestechungsskandals um den ehemaligen Sportrechtevermarkter ISL gefordert.
Der neue FIFA-Chefermittler Michael Garcia kündigte an, Licht in das Dunkel bringen zu wollen. „Wenn Sie sich das anschauen, dann ist doch klar, dass es da was zu untersuchen gibt, und das werde ich tun“, sagte er in einem ARD-Interview.
Bei seinen Ermittlungen will der Anwalt, der früher als Bundesstaatsanwalt von New York Mafia-Größen und Wallstreet-Finanzbetrüger angeklagt hat, bei entsprechenden Erkenntnissen auch vor FIFA-Präsident Sepp Blatter nicht haltmachen. „Je wichtiger die involvierte Person ist, umso wichtiger ist es, sie auch zu untersuchen“, erklärte Garcia.
Leser*innenkommentare
reblek
Gast
"Der neue FIFA-Chefermittler Michael Garcia kündigte an, Licht in das Dunkel bringen zu wollen." - Erstens kann niemand "ankündigen, zu wollen", weil niemand weiß, ob er (oder sie) morgen noch dasselbe will wie heute. Zweiten könnte jemand, der (oder die) angekündigt hat, etwas "zu wollen", für den Fall, dass das, was (angeblich) gewollt wurde, nicht gemacht wurde, sich darauf rausreden: Ich habe ja nur gewollt. Insofern wird entweder "angekündigt, zu tun" oder "erklärt, zu wollen".