Kreditaffäre um Bundespräsident: Wulff entlässt seinen Sprecher

Nach der anhaltenden öffentlichen Debatte trennt sich Bundespräsident Christian Wulff von seinem langjährigen Sprecher Olaf Glaeseker. Für den Nachmittag ist eine Erklärung angekündigt.

Langjährige Kollegen, nun getrennt. Wulff und sein Ex-Sprecher Michael Glaesecker (l.). Bild: dapd

BERLIN dpa | Bundespräsident Christian Wulff hat seinen Sprecher Olaf Glaeseker entlassen. Das Präsidialamt teilte am Donnerstag in Berlin mit, der langjährige enge Vertraute Wulffs sei von seinen dienstlichen Aufgaben entbunden worden. Glaesekers Aufgaben sollen ab sofort von seiner bisherigen Stellvertreterin Petra Diroll kommissarisch wahrgenommen werden. Glaeseker bat dem Vernehmen nach selbst um seine Entlassung. Das verlautete aus dem Umfeld des Präsidialamtes.

Über die Gründe für die Entlassung wurde nichts mitgeteilt. Glaeseker bat dem Vernehmen nach selbst um seine Entlassung. Das verlautete aus dem Umfeld des Präsidialamtes.

Im Zuge der Berichterstattung über den Privatkredit und die privaten Urlaubsreisen Christian Wulffs habe sich abgezeichnet, dass sich die Erörterung nun auch auf das Privatleben Glaesekers ausweite. Auch zum Schutz seiner Familie sei Glaeseker nicht bereit gewesen, eine solche öffentliche Erörterung seines Privatlebens hinzunehmen.

Wulff sieht sich seit über einer Woche mit Vorwürfen wegen eines Hausdarlehens und zu enger Kontakte zu vermögenden Unternehmern konfrontiert. Am Donnerstag machte das Magazin Der Spiegel weitere Einzelheiten des Kredits öffentlich. Danach bekam Wulff den Kredit für sein Eigenheim von 500 000 Euro bei der BW-Bank zu auffallend günstigen Konditionen. Wulff habe - nach der Ablösung des Kredits beim Unternehmerpaar Geerkens - bei der BW-Bank keinen normalen Immobilienkredit erhalten, sondern ein komplexes Finanzkonstrukt.

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