Kreuzberger Wohnungskomplex: NKZ wird nicht an Investor verhökert

Die Entscheidung, wer das weithin sichbare Neue Kreuzberger Zentrum erhält, ist gefallen: Mit der Gewobag wird es eine landeseigene Gesellschaft kaufen.

NKZ in Kreuzberg

Auch die Polizei steht drauf: Beamt am NKZ am 1. Mai Foto: dpa

Der Wohnkomplex Neues Kreuzberger Zentrum (NKZ) wird nicht an einen dubiosen Investor veräußert, sondern von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag gekauft. Die Gewobag erklärte am Freitag, dass sie noch am selben Tag „Gespräche aufnimmt mit dem Verkäufer des NKZ mit dem Ziel, das Haus in kommunales Eigentum zu überführen“. In dem Haus am Kottbusser Tor befinden sich rund 300 Sozialwohnungen sowie knapp 90 Ladengeschäfte, darunter auch Clubs und Kneipen.

In der Nacht zuvor war die Frist ausgelaufen, in der der anfangs favorisierte Investor „Juwelus NKZ Projekt GmbH“ die nötigen Unterlagen hätte beibringen müssen. Eine Kaufsumme nannte die Gewobag zunächst nicht. Wahrscheinlich handelt es sich um rund 55 Millionen Euro. Ursprünglich hatte der private Investor eine Million Euro mehr geboten als die Gewobag.

Florian Schmidt, grüner Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, begrüßte den Rückzug des Investors: „Das NKZ ist seit heute kein Spekulationsobjekt mehr für Investoren und deren Geschäftemacherei.“ Durch die Übernahme der Wohnungen würden deren Mieter „wirksam vor Verdrängung geschützt“.

Katrin Schmidberger, Sprecherin der Grünen für Wohnen und Mieten im Abgeordnetenhaus, sah darin auch einen Erfolg der neuen Koalition: „Rot-Rot-Grün macht Ernst mit einer sozialen Wohnungspolitik. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, versuchen wir den Bestand der Sozialwohnungen dauerhaft zu erhalten.“

Die grüne Abgeordnete ging auch auf den Preis ein. Dieser sei „kritikwürdig, aber nötig, um die Mieterinnen und Mieter vor Verdrängung zu schützen.“

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