Krieg in Afghanistan: Australien zieht Soldaten früher ab
Die 1.550 australischen Soldaten, die in Afghanistan stationiert sind, kehren bereits 2013 und nicht erst 2014 nach Hause zurück. Das kündigte Premierministerin Julia Gillard an.
SYDNEY dpa/afp | Australien zieht seine Truppen aus Afghanistan eher ab als bislang geplant. Der Abzug beginne ein Jahr früher, kündigte Premierministerin Julia Gillard am Dienstag in Canberra an. Die meisten der noch rund 1550 Soldaten vor Ort dürften im kommenden Jahr nach Hause zurückkehren. Bislang hatte Australien zugesichert, seine in Afghanistan stationierten Streitkräfte bis zum von der Nato geplanten Abzugstermin im Jahr 2014 dort zu lassen. Gillard nannte nun das Jahr 2013 als Rückzugstermin.
Die afghanische Armee sei bereit, die Sicherung des Landes selbst zu übernehmen, sagte Gillard kurz nach der Frühjahrsoffensive der Taliban in Kabul, bei der acht Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte und drei Zivilisten ums Leben kamen.
„Dies ist ein Krieg mit einem Ziel, ein Krieg mit einem Ende. Wir haben eine Strategie, eine Mission und einen Zeitplan, um diese zu erfüllen“, sagte Gillard.
Insgesamt sind 33 australische Soldaten sind seit Beginn des Engagements vor fast zwölf Jahren gefallen, einer davon in Diensten des britischen Militärs. Nach Angaben von Gillard sollen auch nach dem Abzug noch einige Spezialisten vor Ort bleiben, um den afghanischen Kräften zur Seite zu stehen.
Die Bundeswehr hat Anfang des Jahres mit dem Abzug begonnen. Bis Januar nächsten Jahres soll die Zahl von einst maximal 5.350 auf 4.400 sinken.
Leser*innenkommentare
Breakspeare
Gast
" „Dies ist ein Krieg mit einem Ziel, ein Krieg mit einem Ende. Wir haben eine Strategie, eine Mission und einen Zeitplan, um diese zu erfüllen“, sagte Gillard."
Julia, Du lügst:
Es ist ein Raubkrieg, ein Vernichtungskrieg - wie jeder von imperialistischen Mächten geführte Krieg.
Common wealth, common sense, common war !
Die Koalition der Willigen zerbricht - ausgerechnet die deutsche Bundeswehr bleibt bis zuletzt.
Das leidtragende afghanische Volk muss sich in seiner tief empfundenen Skepsis gegenüber jeglichen ausländischen Interventionen auf Jahrzehnte hinaus bestätigt fühlen.
Die mörderischen Kriegsplaner und Ausführenden in vielen Ländern bleiben ungestraft in ihren exekutiven Positionen.
Es gibt leider keinen Kriegsverbrecherprozess in New York, London oder Canberra und sämtliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit bleiben ungeahndet. Die Regierungen müssten sich selbst verurteilen und das liegt nicht in ihrem Interesse. Über Tausende Kriegsopfer fällt einfach ein tiefer schwarzer Medienschatten der Vergessenheit.
Die Chöre der Chauvinisten werfen sich bereits auf beliebige neue Zielvölker, nach abschliessendem Targeting werden zentrale Rechtfertigungskampagnen gestartet, Bomben und Raketen ausgeklinkt - der Krieg geht weiter, mit stetiger deutscher Beteiligung, irgendwo.
r.kant
Gast
Am Ende wird nur noch Deutschland in Afghanistan stationiert sein um ihre Brunnen zu bauen...