Kürzungen bei US-Armee: 40.000 SoldatInnen weniger

Die US-Armee will bis 2017 die Zahl der SoldatInnen stark reduzieren. Auch 17.000 zivile Stellen sollen gestrichen werden.

Verteidigungminister Ash Carter schaut Präsident Barack Obama an

Verteidigungminister Ashton Carter und Präsident Barack Obama bei der Pressekonferenz zum IS am Montag. Foto: ap

WASHINGTON afp | Aus Spargründen sollen die US-Bodentruppen in den kommenden zwei Jahren um 40.000 Soldaten verkleinert werden. Auch 17.000 zivile Stellen bei den Streitkräften würden gestrichen, sagte am Dienstag ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung USA Today. Der Ministeriumsvertreter kündigte an, die Stellenstreichungen würden bald offiziell bekannt gegeben. Laut USA Today soll dies diese Woche erfolgen.

Die Zeitung hatte aus einem nicht näher bezeichnetem Dokument zitiert, dass die US-Armee am Ende des Steuerjahres 2017 noch 450.000 Soldaten haben werde. Das Steuerjahr endet am 30. September 2017. Zusätzlich zu den genannten 40.000 müssten angesichts von pauschalen Sparvorgaben für alle Ressorts ab Oktober womöglich noch 30.000 weitere US-Soldaten im In- und Ausland aus dem Dienst scheiden. Auf dem Höhepunkt der US-Einsätze im Irak und in Afghanistan hatte es dem Bericht zufolge 570.000 US-Soldaten gegeben.

Am Montag hatte US-Präsident Barack Obama angekündigt, den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu intensivieren. Der Schwerpunkt liege auf Luftangriffen gegen die IS-Hochburgen in Syrien und die dort ansässige Führungsriege der Dschihadisten, sagte Obama nach Beratungen mit ranghohen Militär- und Geheimdienstvertretern im Pentagon. Zugleich warnte der Präsident, es handele sich um eine „langfristige Offensive“. Bislang ist den USA und ihren Verbündeten kein entscheidender Durchbruch im Kampf gegen den IS gelungen.

Die IS-Miliz hat Teile Iraks und Syriens besetzt und begeht in den von ihr gehaltenen Gebieten Gräueltaten. Vor einem Jahr riefen die Dschihadisten ein grenzüberschreitendes „Kalifat“ aus. Die USA fliegen seit Sommer 2014 gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen. Der Einsatz kostet nach Angaben des Verteidigungsministeriums 9,2 Millionen Dollar (8,3 Millionen Euro) pro Tag. Die Gesamtkosten summieren sich auf mittlerweile fast drei Milliarden Dollar.

Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Der seit mehr als vier Jahren andauernde Bürgerkrieg in Syrien hatte den Aufstieg der IS-Miliz maßgeblich begünstigt.

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