Kunst am Rudi-Dutschke-Haus: Sechs Meter Fleisch

Was bedeutet der Penis, der neuerdings das taz-Gebäude ziert? Und was hat es mit der "Therapie für die sexuellen Obsessionen der Bild-Zeitung" auf sich?

Künstler Peter Lenk will befrieden, nicht provozieren. Bild: paolo olarte

Was bedeutet der Penis, der neuerdings das taz-Gebäude "ziert"? Das Relief von Peter Lenk soll nicht provozieren, sondern "befrieden", der Künstler spricht von einer "Therapie für die sexuellen Obsessionen der Bild-Zeitung".

Ähnliches hat er auch schon mit seinen anderen politischen Plastiken vorgehabt: So stellte er in Erinnerung an das Konzil von Konstanz das größte Prostituiertendenkmal der Welt an der dortigen Hafeneinfahrt auf.

Sein Relief am taz-Haus erinnert jedoch erst einmal weniger an die Bild-Zeitung als an das Cover einer Bremer Schülerzeitung 1967: eine Zeichnung von Aubrey Beardsley - drei Männer mit riesigen Penissen. Die Redakteure der Schülerzeitung wurden daraufhin von der Schule verwiesen. Das war der Beginn der Bremer Schülerbewegung, die dort zusammen mit dem Zadekschen Theaterensemble die Studentenbewegung ersetzte.

Die taz hat nicht zuletzt wegen dieses provokativ pubertären Stils der Schülerzeitungen lange Zeit den Werbespruch "taz - die größte Schülerzeitung der Welt" hochgehalten. Darauf hat sie jetzt als Weihnachtsschmuck zurückgegriffen.

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