Leichte Sprache: Rassismus im Alltag

Viele Menschen schreiben aktuell über ihre Rassismus-Erlebnisse in Deutschland. Sie wollen Aufmerksamkeit für dieses Thema.

Sehr viele Menschen gehen an einem Zebrastreifen über die Straße

Rassismus kommt im Alltag oft vor Foto: Ryoji Iwata/Unsplash

Hinweis:

Hier können Sie den Text herunterladen.

Hier können Sie den Original-Text lesen.

────────────────────

Im Internet gibt es die Plattform Twitter.

Viele Menschen veröffentlichen hier Nachrichten.

Sie veröffentlichen kurze Texte,

aber auch Videos und Fotos.

Oft geht es dabei um aktuelle Themen.

Aktuell schreiben viele Menschen bei Twitter über Rassismus.

Was ist Rassismus?

Man spricht zum Beispiel von Rassismus,

wenn Menschen wegen ihrer Haut-Farbe oder Herkunft:

• benachteiligt werden,

• für dumm gehalten werden,

• beleidigt werden.

Es gibt verschiedene Formen von Rassismus.

Manche Menschen denken:

Du bist anders als ich,

weil du anders aussiehst oder woanders herkommst.

Andere Menschen denken:

Du bist schlechter als ich,

weil du anders aussiehst oder woanders herkommst.

Manche Menschen denken ganz allgemein:

Menschen wie du sind schlechter

als Menschen wie ich.

Viele Menschen schreiben jetzt

über Rassismus in ihrem Alltag.

Sie erzählen, wie sie Rassismus in Deutschland erleben.

Dabei benutzen sie diesen Spruch: Me Two.

Das spricht man so aus: Mi Tu.

Das ist Englisch und heißt übersetzt: Ich zwei.

Der Spruch bedeutet:

Ich bin nicht nur deutsch.

Ich habe auch eine andere Herkunft.

Und ich bin von Rassismus betroffen.

Auch taz-Autorinnen und Autoren sind davon betroffen.

2 taz-Autorinnen erzählen ihre Erlebnisse bei taz leicht.

Das sind Lin Hierse und Katja Musafiri.

Von welchen Erlebnissen erzählt Lin Hierse?

Lin Hierse erzählt:

In der Schule hatte ich viele schlechte Erlebnisse.

Einmal wollte ich als Prinzessin zum Fasching gehen.

Aber die anderen haben gesagt:

In Asien gibt es keine Prinzessinnen.

Dann hat meine Mutter für mich

ein Mulan-Kostüm gebastelt.

Mulan ist eine Figur aus einem Film,

der in China spielt.

Ich musste also Mulan sein,

weil ich so ähnlich aussehe wie sie.

Ich durfte nicht Schneewittchen oder Rapunzel sein.

Ein anderes Mal hat jemand an die Tafel geschrieben:

Chinesen sind Hunde-Fresser.

Alle haben mich angeschaut.

Das war mir sehr unangenehm.

Dabei esse ich gar keine Hunde.

Lin Hierse erzählt auch:

In der Arbeit und in der Freizeit

behandeln mich die Leute manchmal anders.

Sie fragen:

Wo kommst du wirklich her?

Dabei ist die Antwort klar:

Ich bin Deutsche.

Ich komme aus Deutschland.

Von welchen Erlebnissen erzählt Katja Musafiri?

Katja Musafiri erzählt:

Als Kind war ich im Urlaub.

Ein paar Leute haben gesagt:

Jetzt trinkt das Vieh auch noch.

Sie meinten nicht die Kuh auf der Wiese.

Sie meinten mich.

Viele Menschen sehen mich voller Ekel an.

Sie beleidigen mich ohne Grund,

nur weil ich anders aussehe als sie.

Wenn ich in Not bin, bitte ich nur selten um Hilfe.

Denn ich habe Angst,

dass die Menschen mir noch mehr schaden könnten.

Katja Musafiri sagt auch:

Ich will nicht mehr schweigen.

Ich will diese Geschichten erzählen.

Die Menschen sollen wissen,

wie es mir geht.

Andere Menschen können nicht darüber entscheiden,

ob ich Deutsche bin.

Ich bin Deutsche.

Und ich möchte eine gute Zukunft für meinen Sohn.

Original-Texte: Lin Hierse, Katja Musafiri

Text in Leichter Sprache: Belinda Grasnick

Prüfung: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information

Ein Text vom: 17. August 2018

Einmal zahlen
.

Wir, das Kommune-Team, machen Silvesterpause und schließen die Kommentarfunktion vom 28.12. bis zum 02.01.